Simon-Kucher

Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackung hoch, aber rückläufig

Recyclingmaterial in der Verpackung - hier ein Beispiel der Eigenmarke von Globus Baumarkt - kann ein Verkaufsargument sein.(Quelle: Dähne Verlag)
Recyclingmaterial in der Verpackung - hier ein Beispiel der Eigenmarke von Globus Baumarkt - kann ein Verkaufsargument sein.
20.10.2023

Die Zahlungsbereitschaft in Bezug auf nachhaltige Verpackung ist in Deutschland nach wie vor hoch: 62 Prozent der Verbraucher sind bereit, für nachhaltig verpackte Produkte mehr zu bezahlen: Bis zu 7 Prozent darf ein Produkt mehr kosten, wenn es nachhaltig verpackt ist. Das ist ein Ergebnis der „Sustainable Product Packaging“-Studie der globalen Strategieberatung Simon-Kucher.

Demnach gelten für 61 Prozent der Befragten Verpackungen als nachhaltig, wenn sie aus recycelbaren und biologisch abbaubaren Materialien hergestellt wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren hat auch die Relevanz des CO2-Fußabdrucks zugenommen. Für 33 Prozent gehen nachhaltige Verpackungen mit einer guten CO2-Bilanz einher.

Allerdings ist die Bereitschaft zu Mehrausgaben rückläufig. „Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Verbraucher, die bereit sind, für nachhaltige Verpackungen mehr zu bezahlen, gesunken“, erklärt Daniel Bornemann, Partner und Experte für die Papier- und Verpackungsindustrie bei Simon-Kucher. „Das könnte daran liegen, dass nachhaltige Verpackungen immer mehr zum Standard werden und von den Verbrauchern erwartet werden“, so Bornemann.

Mehr Informationen nötig

Die Gründe, die gegen den Kauf nachhaltig verpackter Produkte sprechen, sind vielfältig. So geben 25 Prozent der Befragten an, dass ihnen nachhaltig verpackte Produkte schlicht zu teuer sind. Ein weiterer Grund ist Skepsis: 25 Prozent glauben den Angaben auf den Verpackungen nicht. 22 Prozent halten die Informationen für unzureichend. „Beim Thema Nachhaltigkeit wird viel Greenwashing betrieben. Das fällt Kunden negativ auf und weckt Misstrauen“, sagt Stephanie Sparber, Senior Director bei Simon-Kucher.

Wenig Einfluss: Inflation und Energiekrise

Für 38 Prozent der Befragten haben aktuelle wirtschaftliche Ereignisse wie Inflation oder Energiekrise keinen Einfluss auf ihr Kaufverhalten. Sie legen weiterhin Wert auf nachhaltige Verpackungen. 27 Prozent gaben sogar an, noch stärker darauf zu achten.

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