Gebrauchte Ware

Der Online-Re-Commerce-Markt wächst

Der Onlinehändler Galaxus etwa, der auch ein großes Sortiment an DIY-Artikeln anbietet, bereitet Geräte auf und verkauft sie weiter. (Quelle: Galaxus, Manuel Wenk)
Der Onlinehändler Galaxus etwa, der auch ein großes Sortiment an DIY-Artikeln anbietet, bereitet Geräte auf und verkauft sie weiter. 
26.06.2025

Die Mehrheit der Deutschen hat bereits online gebrauchte Waren gekauft. Das zeigt die Studie „Relevanz und Perspektiven des Re-Commerce für den deutschen Handel“ des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH), des Institutes für Handel und Internationales Marketing an der Universität des Saarlandes und des IBI Research-Institutes an der Universität Regensburg. 55 Prozent der Befragten gaben darin an, im vergangenen Jahr gebrauchte Produkte online gekauft zu haben. Dem gegenüber steht ein Anteil von 52 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer, die gebrauchte Waren selbst verkaufen. Vor allem jüngere, höher gebildete und einkommensstarke Gruppen kauften häufiger über Re-Commerce-Plattformen, so die Studienautoren.

Nach der Motivation für den Kauf gebrauchter Waren gefragt, gaben 71,5 Prozent den Wunsch nach mehr ökologischer Nachhaltigkeit an. Genauso wichtig waren die günstigeren Preise und das bessere Preis-Leistungsverhältnis (jeweils 71,2 Prozent und 66,0 Prozent Zustimmung). 54,5 Prozent der Befragten gaben an, sich nach dem Kauf gebrauchter Waren mehr leisten zu können. 54,7 Prozent verwenden die Einsparungen für allgemeine Lebenshaltungskosten. 35,8 Prozent nutzen das freie Geld, um weitere gebrauchte Waren zu kaufen, und 34,4 Prozent sparen das Geld.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den nächsten zwölf Monaten nochmals gebrauchte Produkte online kaufen, ist für 76,6 Prozent der Probanden „hoch“. Zudem sagen 53 Prozent, dass sie zukünftig noch mehr gebrauchte Produkte online kaufen werden, als sie es ohnehin tun. Auffällig sei jedoch, stellen die Forscher fest, dass Nachhaltigkeit als Motiv für kommende Käufe weniger wichtig wird: Für die Absicht, auch zukünftig gebrauchte Produkte zu kaufen, seien zunächst das Preis-Leistungsverhältnis, die erweiterten Konsummöglichkeiten und der Spaß entscheidend.

Der Gesamtumsatz des deutschen Re-Commerce lag im vergangenen Jahr bei 9,9 Mrd. Euro, das sind 7,2 Prozent mehr als im Jahr davor, berichtet der BEVH. Eurostat schätzt das Marktvolumen des europäischen Re-Commerce-Sektors im Geschäftsjahr 2022/2023 auf 94 Mrd. Euro und erwartet im aktuellen Jahr einen Anstieg auf 120 Mrd. Euro.

Neben den Re-Commerce-Plattformen hätten in den vergangenen Jahren mehr klassische Onlineshops eine Sparte für gebrauchte Artikel ihrer Kunden oder Vintage-Produkte aufgebaut, so der Verband. Der Onlinehandel sei dadurch eine wichtige Branche geworden, in der Artikel systematisch wieder aufbereitet und wieder in den Markt gebracht werden, Garantie- und Reparaturmöglichkeiten inklusive.

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