Kein einheitliches Bild

Hartwaren-Einzelhandel leidet unter Corona

24.04.2020

Für die aktuelle Situation im Hartwaren-Einzelhandel kann der Zentralverband Hartwarenhandel (ZHH) auf Grundlage einer Umfrage derzeit kein einheitliches Bild feststellen. Grund sind, so der Verband, die differenzierte Ausprägung der Branche und die damit verbundenen unterschiedlichen Restriktionen seitens der Politik. So musste rund ein Drittel der Händler seine stationären Verkaufsflächen schließen, andere konnten teilweise oder ganz unter den spezifischen Vorgaben geöffnet bleiben.
Entsprechend wirkte sich dies auf die Umsatzentwicklung im März im Vergleich zum Vorjahr aus. Die Entwicklung ging von deutlichen Zuwächsen bis zu massiven Einbrüchen von mehr als 50 Prozent. Im Mittel lagen die Rückgänge im hohen einstelligen Bereich.
Für den April ist die Umsatzprognose negativer. Hier prognostizieren über 60 Prozent der Fachhändler eine schlechtere (bis 5 Prozent Rückgang) oder viel schlechtere (mehr als 5 Prozent Rückgang) Umsatzentwicklung als im Vorjahresmonat, 26 Prozent erwarten eine Entwicklung auf dem Vorjahresniveau und wenige eine Verbesserung. Die Auftrags- und Umsatzentwicklung im Werkstatt-, Montage- und Dienstleistungsgeschäft beschreiben hier gut zwei Drittel der Befragten mit gleichbleibend oder gut.
Um den veränderten Vertriebsmöglichkeiten Rechnung zu tragen, hat der Hartwareneinzelhandel gegen die Umsatzrückgänge die telefonische Beratung intensiviert (90Prozent), das Abhol- und Liefergeschäft ausgebaut (72 Prozent) und seine Werbemaßnahmen auf verschiedensten Kanälen verstärkt (67 Prozent). Auch der Vertrieb über soziale Netzwerke (44 Prozent) und lokale Marketing- und Wirtschaftsverbünde (36 Prozent) wird herangezogen, um kontaktlos Geschäfte abzuwickeln und Kunden zu erreichen. Hingegen werden Onlineplattformen (18 Prozent) und der Auf- oder Ausbau des Onlineshop (26 Prozent) bisher eher noch verhalten genutzt, was auch an fehlenden Produktdaten oder einem hierauf ausgerichteten Warenwirtschaftssystem liegen könnte. Auch der Facheinzelhandel nutzt andere Kontaktmöglichkeiten zu seinen Kunden, ansatzweise auch in Richtung Multi-Channel-Vertrieb.
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