Rollstuhlgeeignete Bodenschwelle
Rollstuhlgeeignete Bodenschwelle für eine Balkontür. Foto: Winkhaus
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Barrierefreiheit

Design für alle

Weil die Bevölkerung altert, muss Deutschland künftig barrierefreier werden. Für die Fenster und Türen der Zukunft bedeutet das mehr als nur niedrige Bodenschwellen.
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Barrierefreies Wohnen ist ein Thema, mit dem sich ältere Menschen irgendwann zwangsläufig beschäftigen müssen. In der Vergangenheit wurden Wohnhäuser selten von vorneherein so geplant, dass sie auch von bewegungseingeschränkten Personen problemlos genutzt werden können. Im Neubau hat hier mittlerweile ein Umdenken stattgefunden. Aber die meisten betroffenen Personen leben nun einmal in Altbauten, die man nur nachträglich barrierefrei umbauen kann. 
Der Anteil der über 60-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wächst in Deutschland kontinuierlich. Zugleich sind die "Silver Ager" auch im Alter noch kaufkräftiger als frühere Generationen und wollen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben. Man kann deshalb davon ausgehen, dass das altersgerechte Umbauen künftig ein stark wachsender Markt wird. Die Prognos AG hat dazu in ihrer "Evaluation des KfW-Programms Altersgerecht Umbauen" (Juli 2014) folgendes Szenario entworfen: Der Bestand an altersgerechten Wohnungen könnte bis zum Jahr 2020 um etwa 35 Prozent und bis zum Jahr 2030 sogar um rund 90 Prozent wachsen - vorausgesetzt, dass die KfW-Förderung in ihrer jetzigen Intensität fortgesetzt wird. Nach diesen Berechnungen gäbe es 2030 etwa 1,34 Mio. altersgerechte Wohnungen. Das ist - trotz der zunehmenden Umbauinvestitionen - weitaus weniger als der voraussichtliche Bedarf.  
Barrierefreie Bauelemente
Beim Stichwort Barrierefreiheit denkt man zuerst an Bodenrampen, Treppenlifte oder bodengleiche Duschen. Aber immer häufiger werden auch Türen und Fenster als barrierefrei bezeichnet. Was ist damit gemeint? "Barrierefrei bedeutet nach heutiger Definition: Design für alle", erläutert Ulrich Tschorn, der Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF). "Dazu zählen insbesondere Fenster und Türen, die sich für ein generationsübergreifendes Bauen und Modernisieren eignen", so Tschorn weiter. Es geht also heute nicht mehr nur um niedrige Türschwellen oder die Verbreiterung von Durchgängen, sondern generell um eine möglichst einfache und leichte Bedienbarkeit von Bauelementen. Das Öffnen oder Schließen von Türen und Fenstern soll nach diesem Selbstverständnis für niemanden eine unüberwindbare Barriere darstellen - auch nicht für Menschen, die motorisch eingeschränkt sind, über wenig Kraft verfügen, schlecht oder gar nicht sehen können oder eine verminderte Wahrnehmungsfähigkeit haben. 
Moderne Qualitätsbauelemente lassen sich in der Regel schon viel leichter betätigen, als dies bei alten Fenstern und Türen häufig…
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