Dr. Eva Stüber, Mitglied der Geschäftsleitung, IFH Köln
Autorin: Dr. Eva Stüber, Mitglied der Geschäftsleitung, IFH Köln
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Dr. Eva Stüber

Kundenanforderungen an den Baumarkt 2.0

In Zukunft wird es für Baumärkte immer wichtiger, sich als Serviceanbieter zu positionieren und ihr Angebot an die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden anzupassen.
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Aktuell ist nur jeder zweite Kunde mit dem Baumarkt, in dem er regelmäßig einkauft, wirklich zufrieden - und die Kunden von morgen glücklich zu machen, wird nicht einfacher werden. Im Gegenteil ist eher davon auszugehen, dass die Ansprüche an den perfekten Baumarktbesuch weiter steigen. Dabei sind unterschiedliche Zielgruppen zu unterscheiden. Heute sehen knapp zwei Drittel der Kunden den Baumarktbesuch eher als Herzensangelegenheit an und wollen sich für ihr Projekt inspirieren lassen. Das können Anbieter zum Beispiel mit einer integrierten Werkstatt, in der Kunden Geräte und Werkzeuge ausprobieren oder in der DIY-Kurse stattfinden, berücksichtigen. Umgesetzt wird dies beispielsweise bereits von Toom. Doch auch der pragmatische Einkäufer, der besonders auf Orientierung und Convenience bedacht ist, und sowie der Profikunde als "neue" Zielgruppe dürfen nicht aus den Augen verloren werden. Die Anpassung der Öffnungszeiten ist eine Möglichkeit, diesen Zielgruppen entgegenzukommen. Hornbach öffnet beispielsweise bereits um sieben Uhr morgens, um auch Profihandwerkern, die noch Werkzeuge oder Materialien besorgen müssen, den Einkauf zu ermöglichen.

Innenstadtlagen werden wichtiger


Aktuell liegt der typische Baumarkt eher am Stadtrand. Der Kundenwunsch geht jedoch zunehmend in Richtung Innenstadt, da der Kauf schnell und einfach abgewickelt werden soll - ohne lange Wege und Wartezeiten.
Kleinflächenkonzepte sind eine Möglichkeit, stationäre Baumärkte verstärkt auch in City-Lagen zu bringen und so das Convenience-Bedürfnis der Kunden zu bedienen. Kunden sollen dort Zugriff auf ein großes Sortiment auf kleinstem Raum haben und sich schnell einen Überblick verschaffen können. Jeder Artikel ist daher nur einmal verfügbar und kann per Scanner in den virtuellen Warenkorb gelegt werden. Mitarbeiter stellen den Einkauf im Lager zusammen und übergeben ihn an der Kasse. Somit bleibt mehr Zeit für Beratung und dafür, die Produkte zu erleben und auszuprobieren. Hornbach Compact bietet dieses Konzept bereits an und auch Kingfisher testet mit "Screwfix" ein Click&Collect-Format, bei dem Produkte in weniger als fünf Minuten vor Ort abgeholt werden können.
Für 44 Prozent der Baumarktkunden sind Kleinflächenkonzepte insbesondere in zentralen Lagen attraktiv. Diese positive Bewertung gibt Anlass dazu, Größe und Standort geplanter Baumärkte zu überdenken und an die Marktgegebenheiten anzupassen. Bestmöglich kann dadurch auch die jüngere Zielgruppe für den stationären Baumarkt…
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