Mit diesem Bild bewirbt Bauhaus seine Jubiläumskampagne.
Mit diesem Bild bewirbt Bauhaus seine Jubiläumskampagne.

60 jahre bauhaus - Baumpflanzaktion

Gemeinsam aktiv für die Zukunft

Eine Million Bäume in den Boden bringen – dieses ambitionierte Ziel hat sich Bauhaus anlässlich seines 60-jährigen Firmenjubiläums gesetzt. Partner bei dem Vorhaben ist die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Der Startschuss  für das Projekt fiel, aufgrund der Corona-Pandemie etwas später als geplant, am  6. September dieses Jahres im Waldhaus in Mannheim. Und damit nur wenige Meter entfernt vom Geburtsort des Baumarktes.  

„Unser Wald ist ein Juwel.“ Mit diesen Worten leitete Cajus Julius Caesar, der Waldbeauftragte der Bundesregierung, seinen Bericht über den aktuellen Zustand des deutschen Forstes ein. Wie mit einem Juwel müsse man auch mit dem Wald sorgfältig umgehen, er dürfe nicht geschädigt oder geraubt werden, betonte der Experte. Denn der Wald ist nicht nur wichtiger Kohlenstoffspeicher, Sauerstoff- und Holzlieferant, Lebensraum für zahlreiche Tierarten und Oase für von Erholungssuchende, er fördert auch die Gesundheit, indem er Menschen hilft, Stress abzubauen und beispielsweise Atemwegserkrankungen lindert. Doch um den deutschen Forst steht es sehr schlecht: In den vergangenen drei Jahren seien die Auswirkungen des Klimawandels mit extremen Dürren und Stürmen sowie massenhaftem Schädlingsbefall immer deutlicher spürbar gewesen. 285.000 Hektar Wald sind aktuell als Schadfläche deklariert. Vorgeschädigte Bäume sind nicht mehr dazu in der Lage, sich selbstständig vor Schädlingsbefall, beispielsweise durch Borkenkäfer, zu schützen. Um die hiesigen Wälder zu retten, investiert die Bundesregierung rund 1,5 Milliarden Euro. Doch das reiche nicht aus, so Caesar, jeder Einzelne sei gefragt. Die Bevölkerung müsse für das Thema sensibilisiert werden.  

Bauhaus Presseveranstaltung, Wald­beauftrager der Bundesregierung, Cajus Julius Caesar
Bei der Presseveranstaltung in Mannheim gab der Wald­beauftrage der Bundesregierung, Cajus Julius Caesar, einen Überblick über den Zustand des deutschen Waldes.  (Quelle: Bauhaus/Axel Heiter)

Dort setzt Bauhaus an. Die Baumpflanzungen sind eingebettet in zahlreiche Aktionen, die dazu beitragen sollen, dass die Menschen den Wert des Waldes besser schätzen lernen. Dazu gehören 150 sogenannte Walderlebnistage, die bundesweit in 80 Fachcentren stattfinden. Bei rund zweistündigen, pädagogisch geführten Waldspaziergängen können die Teilnehmer den grünen Lebensraum aktiv erleben und von Experten der SDW viel Wissenswertes rund um die Themen „Wald in Deutschland“, „Der Wald im Klimawandel“ sowie „Nachhaltige Forstwirtschaft“ erfahren. So entwickelt sich, wie das Unternehmen hofft, ein emotionaler Bezug zum Wald, seinen Pflanzen und tierischen Bewohnern. Besonders wichtig ist den Mannheimern dabei, die junge Generation anzusprechen. Passend dazu liegt der Jubiläumsausgabe des Bauhaus-Magazins „passt!“ ein Ausmalheft für Kinder bei, mit Informationen und Rätseln zu Waldtieren und -pflanzen. Auch in dem Magazin selbst, das kostenlos vor Ort in den Märkten erhältlich ist, dreht sich alles um den grünen Lebensraum und den vielseitigen Rohstoff Holz.

Für die Teilnehmer der Walderlebnistage empfiehlt sich vor Beginn der Veranstaltung ein Blick in den Waldknigge-Ratgeber, den die SDW und Bauhaus auf ihren Websites zur Verfügung stellen. Dieser enthält Informationen über mögliche Gefahren und das angemessene Verhalten im Forst.  

Bauhaus, Im Wald, Ausmalheft
Speziell für Kinder wurde ein Ausmalheft über die tierischen und pflanzlichen Bewohner des Waldes entwickelt.  (Quelle: Bauhaus)

„Weil es richtig wichtig ist“

Die Baumpflanzaktionen starteten offiziell Mitte Oktober. Unter dem Motto „Weil es richtig wichtig ist“ setzen Mitarbeiter und Kunden auf einer Gesamtfläche von rund 400 Hektar (knapp 560 Fußballfelder) Bäume ein, verteilt auf 20 Schwerpunktregionen im gesamten Bundesgebiet. Man wolle die Gesellschaft mitnehmen und eine Aufbruchsstimmung erzeugen, unterstrich Andreas Hannewald, Mitglied der regionalen Geschäftsführung von Bauhaus, das Anliegen des Unternehmens. Dafür sei Transparenz notwendig. Aus diesem Grund sind die Flächen für den sogenannten Klimawald im unmittelbaren Umfeld der Bauhaus-Fachcentren angesiedelt und öffentlich zugänglich. Die Kosten für die Pflanzungen übernimmt Bauhaus. Insgesamt sind mehr als 76 Baumpflanzungen mit Kunden geplant, die restlichen Bäume werden von den Waldbesitzern in die Erde gebracht. Doch nur mit dem Einpflanzen ist es nicht getan. Bis zum Jahr 2025 ist das Unternehmen auch für die Pflege der Pflanzen zuständig. Auf diese Weise soll Bauhaus zufolge das Überleben der Setzlinge garantiert werden.  

Bauhaus, Baumpflanzaktion, Waldspaziergang
Im Anschluss an die Vorstellung der Kampagne brachen die Teilnehmer zu einem Waldspaziergang durch den nahegelegenen Käfertaler Stadtwald auf.  (Quelle: Bauhaus/Axel Heiter)

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Bauhaus haben für die Baumpflanzungen und die darauffolgende Pflegeperiode einen Pflanzkodex entwickelt. Dieser enthält Vorgaben, nach denen sich die Teilnehmer der Aktion richten müssen. Darin ist unter anderem geregelt, dass Pflanzungen nur mit standortangepassten Baumarten durchgeführt werden, Monokulturen explizit ausgeschlossen sind, ausschließlich Forstpflanzen aus gesicherter Herkunft verwendet werden und auf Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln verzichtet wird.  

Zudem haben Bauhaus-Kunden die Möglichkeit, eine Patenschaft für einen Baum zu übernehmen. Die Kosten in Höhe von 3,85 Euro werden automatisch für die Pflanzung zusätzlicher Bäume durch die SDW aufgewendet und als zweckgebundene Zahlung an Waldbesitzer für ihre Aufforstungsmaßnahmen weitergegeben.

Beim Bewerben der Kampagne setzt Bauhaus auf Multichannel-Ansprache. Neben Außenwerbung gibt es einen Videoclip, der online unter richtiggut.de zu sehen ist, ebenso wird auf den Social-Media-Kanälen darauf aufmerksam gemacht. Auch die Mitarbeiter selbst sind Werbeträger und es werden TV- und Radiospots ausgestrahlt.  

Bauhaus, Baumpflanzungen, Videoclip
Bauhaus wirbt unter anderem mit einem Videoclip für die Baumpflanzungen. Wichtig ist dem Unternehmen insbesondere auch die Teilnahme der jüngeren Generation.  (Quelle: Bauhaus)

Zusammenarbeit mit der SDW  

Wer ein solches Projekt auf die Beine stellen will, bedarf einiger Vorbereitung und fachkundiger Beratung. Schließlich kann man nicht irgendeinen Baum an irgendeinen Standort setzen und erwarten, dass sich dieser prächtig entwickelt. Bei der Auswahl der passenden Art sind Faktoren wie die Beschaffenheit des Bodens, die Lage oder der Niederschlag zu beachten. Für einen nachhaltigen Wald ist es außerdem wichtig, verschiedene Arten einzupflanzen. Dafür holte sich Bauhaus die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit ins Boot. Der Bundesverband engagiert sich nach eigenen Angaben seit dem Jahr 1947 für den Erhalt des Waldes in Deutschland und dafür, Menschen dieses Thema näher zu bringen.  

Eine weitere Möglichkeit, wie jeder etwas für die Umwelt tun kann, ist die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, wie Holz. Cajus Julius Caesar warb anlässlich der Presseveranstaltung zum Start der Jubiläumskampagne für die vermehrte Nutzung von Holz. Damit ließen sich beispielsweise Häuser problemlos aufstocken, es eigne sich für hochwertige Möbelstücke, sei leicht zu bearbeiten und klimaneutral. Nachhaltig erwirtschaftetes Holz anzubieten, hat sich auch Bauhaus auf die Fahne geschrieben. Auf seiner Website wirbt das Unternehmen damit, zum größten Teil FSC- oder PEFC-zertifizierte Holzprodukte anzubieten und seine Lieferanten zum Bezug aus Nicht-Risikoländern zu verpflichten.  

Bauhaus, Walderlebnistage, Experten der SDW
Experten der SDW vermitteln im  Rahmen der Walderlebnistage Wissenswertes über Flora und Fauna. (Quelle: Bauhaus)

Bauhaus und Nachhaltigkeit

Umweltfreundliche Produktalternativen sind jedoch nur ein Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie bei Bauhaus. Auch der Bau der Fachcentren soll möglichst energieeffizient erfolgen. So gehörten Tageslichtzonen, die nachhaltige Nutzung von Regenwasser, moderne Heizungsanlagen, der Einsatz energiesparender LED-Technik, Ladestationen für E-Fahrzeuge und Dachbegrünung im Sinne des Insektenschutzes bei der Errichtung neuer Standorte dazu. Zum Erhalt von Bienen, Hummeln und anderen bedrohten Kleintieren verzichtet Bauhaus zudem in allen deutschen Fachcentren auf Unkrautvernichter, die Glyphosat enthalten und bietet stattdessen Hilfsmittel zur thermischen, mechanischen und vorbeugenden Unkrautbekämpfung.  

Ein weiteres wichtiges Thema ist Plastikvermeidung. Auch hier ist Bauhaus aktiv. Im vergangenen Jahr habe man Einweg-Plastikbeutel für lose Ware bei Werkzeugen und Eisenwaren verbannt und durch eine recyclebare Alternative ersetzt. Für dieses Jahr sei darüber hinaus geplant, den Großteil der Pflanztöpfe im Stadtgarten auf Recyclingmaterial umzustellen und die Verpackungen der Eigenmarken so zu optimieren, dass 20 Prozent Plastik eingespart werden kann.  

Neu in diesem Jahr ist auch die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes, der unter anderem eine CO2-Bilanz enthalten soll. Wie ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage erklärte, wolle man den Bericht vorläufig jedoch nur intern verwenden.

Laura Rinn

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