Insektenschutz durch entsprechende Bepflanzung oder Nisthilfen hält in die Gärten Einzug.
Insektenschutz durch entsprechende Bepflanzung oder Nisthilfen hält in die Gärten Einzug. (Quelle: Neudorff)

Saison 2022

Inspiriert ins Garten- und Balkonjahr

Die neue Saison ist praktisch schon da, und die Verbraucher erwarten von Herstellern und Händlern der grünen Branche Inspiration, Impulse und Orientierung fürs Garten- und Balkonjahr: Was sind die Trends für draußen?

Natürlich: Nachhaltig

Zunächst wenig überraschend: Der Mega-Trend Nachhaltigkeit verliert seine Zugkraft nicht, eher im Gegenteil. Denn er bezieht sich auf immer mehr Bereiche und zeigt immer mehr Facetten, auch und gerade, wenn es um den Garten geht.

Dem Wunsch der Verbraucher, den eigenen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten, kommt die grüne Branche auf mehreren Ebenen entgegen. Das beginnt bereits beim Thema Verpackung. Die Hersteller haben marktkompatible Lösungen entwickelt, die beispielsweise auf Recyclingmaterial setzen und den Einsatz von Kunststoff reduzieren oder gar ganz vermeiden. Auch bei den eingesetzten Rohstoffen etwa im Segment Substrate, Dünger oder Pflanzenschutz erwartet eine wachsende Kundengruppe einen ressourcenschonenden Umgang mit Rohstoffen oder nachwachsende Alternativen.

Zur Rückbesinnung auf mehr Natur gehört auch die Frage, welchen Platz (Wild-)Tiere im kultivierten Grün von Gärten und Balkonen haben: Bienen- und generell Insektenschutz hat in viele Sortimentsbereiche Einzug gehalten – und in die Gestaltung der Gärten: Für viele Gärtner muss es nicht mehr die reine Rasenfläche sein, sondern sie legen Blumeninseln als Nahrungsangebot für Insekten an.

Gewachsen ist auch das Bemühen, Wildvögeln einen artgerechteren Lebensraum und ein natürliches Futterangebot im Garten zu schaffen. Das können vogelfreundliche Pflanzen, Nistkästen oder Wasserstellen sein, aber auch die Ganzjahresfütterung behält ihren Stellenwert.

Nachhaltigkeit schließt auch das Thema Verpackung ein. Die Branche hat bereits reagiert.
Nachhaltigkeit schließt auch das Thema Verpackung ein. Die Branche hat bereits reagiert.

Wohnen im Grünen

Das Wohnzimmer im Grünen ist schon seit ein paar Jahren ein Schlagwort, das einen Trend beschreibt: Die Terrasse oder der Balkon werden in der warmen Jahreszeit zu einem zusätzlichen „Zimmer“ und entsprechend eingerichtet. Ob als Essgruppe oder mit Lounge-Möbeln – mehr denn je übertragen die Menschen ihren Wohnstil von drinnen nach draußen. Gefragt sind einerseits natürliche Farbtöne und auch Materialien, andererseits kommen vermehrt kräftige, bunte Farben nach draußen.

Fürs grüne Wohnzimmer sind nach wie vor natürliche Farbtöne gefragt. 
Fürs grüne Wohnzimmer sind nach wie vor natürliche Farbtöne gefragt.  (Quelle: Gardena)

Ab in den Urlaub

Gab es das grüne Wohnzimmer schon vor Corona, so hat die Pandemie den Garten als Urlaubsdestination etabliert. Nicht nur Outdoor-Möbel mit mediterranem Flair können das unterstützen. Gerade auch Pflanzen aus südlichen Regionen, vom Lavendel bis zum Zitrusbäumchen, im entsprechenden Kübel schaffen Urlaubsatmosphäre.

Auf dem Balkon in der Stadt lässt sich ein Garten im Kleinen realisieren. Das Phänomen Urban Gardening ist nicht neu, wird aber immer präsenter. 
Auf dem Balkon in der Stadt lässt sich ein Garten im Kleinen realisieren. Das Phänomen Urban Gardening ist nicht neu, wird aber immer präsenter.  (Quelle: Gardena)

Selbstversorger und Nascher

Einen eindeutigen Schub hat allerdings das Thema Selbstversorgergarten durch Corona bekommen, und es betrifft eine ganze Menge Produktgruppen. Gerade jüngere Kunden und Familien entdecken, wie Pflanzen selbst ausgesät und gezogen werden. Beim Pflanzenkauf fragen die neuen Junggärtner verstärkt regionale Sorten nach, und oft wollen sie ihre Ernte weiterverarbeiten und beispielsweise einkochen – auch das ein Produktsegment mit Potenzial. Und wenn’s die Erntemengen nicht hergeben, dann reicht’s allemal zum Naschobst oder den Gemüse-Snack für zwischendurch.

Pflanzen in der Vitrine? Der Urban Jungle kann ganz verschieden angelegt sein.
Pflanzen in der Vitrine? Der Urban Jungle kann ganz verschieden angelegt sein. (Quelle: Compo)

Gärtnern in der Stadt

Weil nicht nur Garten-, sondern auch Balkonbesitzer ernten wollen, bleibt das ebenfalls schon länger diskutierte Urban Gardening auf der Agenda der grünen Branche. Die Produktpalette für die Zielgruppe der Stadtgärtner fordert immer wieder zu Innovationen heraus: vertikale Bepflanzungssysteme, transportabel Hochbeete, ans Stadtklima angepasste Züchtungen – hier zeigt die Branche regelmäßig, was sie kann.

Jüngere Gärtner haben vermehrt Spaß daran, Pflanzen selbst zu ziehen. 
Jüngere Gärtner haben vermehrt Spaß daran, Pflanzen selbst zu ziehen.  (Quelle: Compo)

Im Dschungel der Stadt

Wo wir schon in der Stadt sind: Auch in den eigenen vier Wänden lässt sich gärtnern, mehr noch, es ist vom regelrechten Indoor-Dschungel die Rede. Der Zimmerpflanzen-Boom aus der vergangenen Saison dürfte sich also fortsetzen, gerne auch mit mehr Exoten, mit Palmen und Bananenpflanzen und mit viel Farn.

Wenn Pflanzen für drinnen Trend sind, dann auch alles „drumherum“. Beispielsweise arbeiten die Gefäßeanbieter regelmäßig aktuelle Wohntrends für jüngere und ältere Zielgruppen heraus, Anbieter von Substraten und Pflanzenpflegeprodukten stimmen Sortimentsreihen auf den Indoor-Bedarf (etwa mit kleineren Gebinden) ab. Denn wie in allen anderen (Trend-)Sortimenten schöpft auch hier derjenige das Potenzial aus, der die gesamte Lebenswelt abdeckt.

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