„Wir müssen aufpassen, dass wir die Messe nicht verlieren.“ Mit diesem eindringlichen Appell hat Jochen Ludwig, Chief Commercial Officer der Obi Holding Group und Vorstandsmitglied des BHB, den diesjährigen BHB Garden Summit eröffnet, der traditionell im Anschluss an die Spoga+Gafa stattfindet. Wo normalerweise die zurückliegenden Messetage wohlwollend resümiert wurden, wurde diesmal gewarnt: „Wenn wir jetzt nicht aufpassen, wird es in ein paar Jahren richtig schwierig werden“, mahnte Ludwig die rund 110 Anwesenden. Auch an die abwesenden Branchenexperten und großen Unternehmen, die zuvor schon der Messe ferngeblieben waren, richtete er deutliche Worte: „Es ist falsch, dass Sie nicht hier sind. Machen Sie vielleicht den Stand ein bisschen kleiner, aber verlassen Sie nicht die Messe.“
Denn, so Ludwig weiter: „Der Garten hat sehr gute Themen und Potenziale.“ So mache der Umsatzanteil der Gartensortimente in guten Monaten bei den Baumärkten rund 50 Prozent des gesamten Umsatzes aus – Grund genug, dieses Sortiment zu pflegen und zu entwickeln.
Gemeinsam geht es besser
Das Wetter bleibt bei den grünen Sortimenten immer ein entscheidender Faktor – der den Nachteil hat, dass man ihn nicht beeinflussen kann. Viele andere Faktoren aber lassen sich steuern. Für Intratuin-Geschäftsführer Peter-Paul Kleinbussink ist das einer seiner zentralen Ansätze. Er zeigte, dass sich aus einer intensiven Zusammenarbeit einzelner Teile der Genossenschaften in den Niederlanden und mittlerweile auch in Deutschland und Belgien echter Mehrwert für alle Beteiligten ziehen lässt. Alle Unternehmer der Marke – in Deutschland gibt es derzeit zwölf Intratuin-Gartencenter – sind übrigens Anteilseigner der Genossenschaft und entscheiden die Strategie ständig mit, vom Storytelling beim Einkaufserlebnis bis zu den Private Labels, die mittlerweile einen Anteil von 25 Prozent ausmachen. „Alles was wir entscheiden, entscheiden wir miteinander. Wir teilen alles – Freude und Gewinne, aber auch Verluste“, erzählte er.

Zahlen und Fakten gab es auch in diesem Jahr wieder von Sascha Kehrstephan von GfK/Nielsen IQ. Unter dem Titel „Die wilde Fahrt des Bau- und Gartenmarktes“ schlüsselte er die Umsatzentwicklungen von Januar bis Mai 2025 auf: Während die Gartencenter 4,5 Prozent und der Baustoffhandel 3,1 Prozent verloren haben, stehen die Baumärkte mit…