Ob Straße, Schiene oder Wasser – die Folgen der Corona-Krise und des Krieges in der Ukraine belasten  aktuell die Lieferketten.
Ob Straße, Schiene oder Wasser – die Folgen der Corona-Krise und des Krieges in der Ukraine belasten  aktuell die Lieferketten.
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Internationalisierung

Resiliente Lieferketten bleiben die Maxime

Beschaffungsschwierigkeiten, Lieferengpässe und Ukrainekrieg – kann die Rückkehr zu „Made in Germany“ als Anker in Krisenzeiten dienen? 
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Die vergangenen zwei Jahre haben die Branche vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Die Rückkehr zur Produktion “Made in Germany“ als Mittel zur Gegensteuerung kann sicherlich nicht pauschal als Lösung herhalten. Sinnvoll ist und bleibt es, resiliente Lieferketten aufzubauen und die Lagerkapazitäten kaufmännisch tragfähig innerhalb Deutschlands und Europas zu vergrößern.

Sorgte das Corona-Virus im Januar 2020 zunächst in China für Lockdowns und Produktionsausfälle, hätte vermutlich niemand gedacht, welches Ausmaß die Pandemie bis 2022 annehmen würde. Rasch war das Virus auf der ganzen Welt verbreitet, mit der Folge dramatischer Einschnitte in allen Bereichen. Bisher ist keine endgültige Beruhigung der Lage in Sicht – im Gegenteil. In Shanghai kam es erst im März dieses Jahres zu einem erneuten Lockdown und Fabrikschließungen.  

Die weltweiten Lieferketten sind ,aus dem Takt’ gekommen und auf absehbare Zeit nicht mehr belastbar.

Infolge der Coronakrise haben sich die Bedingungen bei der Beschaffung für alle Hersteller erschwert. Die weltweiten Lieferketten sind ‚aus dem Takt’ gekommen und auf absehbare Zeit nicht mehr belastbar. Nahezu jede weitere Störung im Transportnetzwerk führt bei der Beschaffung der Waren zu Engpässen und zu Lieferverzögerungen von bisher nicht vorstellbarem Ausmaß. Viele der Fertigwaren und der für die DIY-Industrie benötigten Rohstoffe, Vormaterialien und Komponenten werden außerhalb Europas hergestellt. Verzögerungen in der Seefracht gab es zwar auch in der Vor-Corona-Zeit, nicht aber in dem Ausmaß, wie es im März 2021 mit der Havarie der Ever Given deutlich wurde. Zusätzlich führt der Fachkräftemangel bei Speditionen und Transporteuren zu spürbaren Engpässen auf den europäischen und insbesondere deutschen Straßen. Der schlechte Zustand des deutschen Straßennetzes macht die Situation nicht besser. Als Folge kommen die Waren zunehmend verspätet beim Einzelhandel an. Eine verzögerte Lieferung der Produkte ist aber für den Hersteller mit empfindlichen Vertragsstrafen und somit mit erheblichen Kosten verbunden. Fertigwaren, Vormaterialien, Komponenten und Rohstoffe sind heute in einem vernetzten Weltmarkt kostenoptimal zu beschaffen, die Engpässe und Verzögerungen im Weltmarkt sind aber seit Corona nicht mehr beherrschbar. Solche Vertragsstrafen verteuern am Ende die Produkte für den privaten Endverbraucher unnötig. Der Auf- und Ausbau der Warenbestände und ein permanentes Monitoring der nationalen und internationalen…

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