Kundinnen steuern Gartencenter vor allem auch als Wohlfühlort an.
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VDG | Langfassung

Wurzeln und Flügel

Die Gartencenterbranche gilt als eher weiblich. Zufall, dass an der Spitze ihres Verbands eine Frau steht? Fragen an die Präsidentin Martina Mensing-Meckelburg.
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Frauen sind in Führungspositionen der Wirtschaft nach wie vor unterrepräsentiert. Wie sieht es in der grünen Branche aus?

Martina Mensing-Meckelburg: In der Tat sieht es in der grünen Branche etwas besser aus, insbesondere bei den inhabergeführten Gartencentern. In der DIY-Branche sind bisher noch nicht so viele Frauen in Führungspositionen, das ändert sich gefühlt gerade. Wenn wir uns in der grünen Branche umschauen und die Verbandspräsidentinnen und -geschäftsführerinnen sehen, dann ist das bereits ein anderes Bild: Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG, Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbands Gartenbau NRW, und die Bereichsleiterinnen bei den Messegesellschaften Frankfurt, Essen und Köln. Es hat sich in den vergangenen Jahren doch einiges entwickelt, das finde ich sehr gut.

Martina Mensing-Meckelburg ... 

… ist Diplom-Ökonomin und hat die Gartencenterkette Meckelburg mit aufgebaut. Sie hat zwei erwachsene ­Töchter. Bereits seit 2009 im ­Vorstand des Verbands Deutscher Garten-Center (VDG) engagiert, wurde sie 2015 als ­erste Frau zu dessen Präsidentin ­gewählt und seither mehrfach in ihrem Amt bestätigt.

Martina Mensing-Meckelburg

Gilt das auch für die Gartencenter?

Gartencenter gibt es ja nicht von Anbeginn der Zeiten, sondern in dieser Form erst seit rund 40 Jahren. Das war damals noch eine andere Zeit, und bis auf wenige Ausnahmen waren es in erster Linie Männer, die diese Branche aufgebaut haben. Ehefrauen haben meist mitgearbeitet und ihrem Mann zur Seite gestanden. Später waren sie für, ich sag‘ mal: die schönen Dinge des Lebens im Gartencenter zuständig. Unsere Gesellschaft musste erst die Voraussetzungen geschaffen, dass Frauen Beruf und eine Familie vereinbaren können.

Es gab auch in den Anfangszeiten erfolgreiche Unternehmerinnen, die sich ihren Respekt in der männlich dominierten Welt erarbeitet haben. Dazu zählen ein starkes Durchsetzungsvermögen, klare Vorstellungen und genaue Vorgaben. Dennoch waren diese Inhaberinnen die Ausnahme.

Ein sehr eindeutiges Beispiel für die Veränderung hin zu mehr Frauenpower gewährt ein Blick auf die Juniorengruppen unseres Verbandes: Wie sah die erste Juniorengruppe aus, die wir im Verband hatten? Anfänglich war nur eine Unternehmerin dabei. Doch je jünger diese Gruppen heute sind, desto höher ist der Frauenanteil. Bei unserer jüngsten Juniorengruppe ist das Verhältnis bereits 50:50. Denn Unternehmer haben nicht nur Söhne – sie bekommen auch Töchter. Und die haben Spaß daran, ins Unternehmen einzusteigen.

Nicht alle heutigen…

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