Sehr monumental und gleichzeitig im Einklang mit dem Denkmalschutz: Die Eingangsfassade des neuen Marktes in der Alten Messe Leipzig.
Sehr monumental und gleichzeitig im Einklang mit dem Denkmalschutz: Die Eingangsfassade des neuen Marktes in der Alten Messe Leipzig.
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Hornbach | Langfassung

Baumarkt im Baudenkmal

Hornbach hat in Leipzig die Halle 17 der Alten Messe saniert und erweitert, um darin seinen zweiten Standort in der Stadt zu eröffnen. Bei diesem Markt mit Geschichte und historischer Fassade hatte nicht nur der Denkmalschutz mitzureden. 
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An so geschichtsträchtiger und symbolhafter Stelle steht wohl kaum ein Baumarkt in Deutschland. In der denkmalgeschützten Halle 17 der Alten Messe in Leipzig hat Hornbach im Februar seinen 171. Markt – den 97. in Deutschland – eröffnet.

Das Gebäude wurde in den Jahren 1920/21 errichtet. Das gesamte Messegelände wurde ab 1913 entwickelt, als hier – in Sichtweite des ebenfalls im Jahre 1913 eingeweihten Völkerschlachtdenkmals – die erste „Internationale Welt-Spezialausstellung für Bauen und Wohnen“ stattfand. Von 1920 bis 1991 hatte hier dann die Technische Messe Leipzig ihren Standort – mit weltweiter Bedeutung.

Schon ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand wieder eine Messe statt, dann die gesamte DDR-Zeit hindurch. Deshalb prangt über dem gesamten rund 50 ha große Messeareal der rote Stern des 1950 entstandenen Sowjetischen Pavillons in 64 Metern Höhe – das wie einige weitere Gebäude dieses dem kommerziellen Handel gewidmeten Geländes auch unter Denkmalschutz steht.

Eine mächtige Fassade begrüßt die Kunden.
Eine mächtige Fassade begrüßt die Kunden.
Zur Eröffnung brachte Hornbach jede Menge Attraktionen mit nach Leipzig.
Zur Eröffnung brachte Hornbach jede Menge Attraktionen mit nach Leipzig.
Blick hinter der Säulenreihe. Die Räume im Fassadentrakt nutzt Hornbach derzeit nicht.
Blick hinter der Säulenreihe. Die Räume im Fassadentrakt nutzt Hornbach derzeit nicht.
Klar: Ein Drive-In muss sein.
Klar: Ein Drive-In muss sein.

Dieser Vergangenheit ist man bei der Sanierung der Halle 17 auch sehr konkret begegnet: Bei den Arbeiten zur Entkernung der Bausubstanz sind Arbeiter auf eine zentrale Abhöreinrichtung der Stasi gestoßen. Schließlich kamen auch zahlreiche Firmen aus dem kapitalistischen Westen in die Leipziger Messehallen, und die heimische Firma VEB Horch und Guck wollte schon genau wissen, was sie mit den Kollegen aus dem Osten zu besprechen hatten.

Nun also hat auch das Hornbach-Orange unterm roten Stern seinen Platz gefunden. Der spektakulären Anmutung des Projekts entspricht auch die Bedeutung, die ihm innerhalb des Unternehmens beigemessen wird. Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG, sprach bei der Eröffnung von einem visionären Gedanken, „das Potenzial in so einer verlassenen und stark baufälligen Immobilie zu erkennen“. Erich Harsch, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Baumarkt AG, nannte es ein „sehr ambitioniertes Vorhaben: eine baufällige Halle unter Denkmalschutz, ein monumentaler Portalbau, der aufwendig zu sanieren war“.

Erste Überlegungen dazu hatte es bereits 2007 gegeben. Die Baugenehmigung erfolgte im November 2021. Unter anderem musste eine umfangreiche Asbestsanierung vorgenommen werden. Die Bauzeit ab dem ersten Spatenstich…

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