Heiner Lukas, Senior Sustainability Expert bei Bosch Power Tools, erläutert die Lebenszyklusanalyse von Produkten.
Heiner Lukas, Senior Sustainability Expert bei Bosch Power Tools, erläutert die Lebenszyklusanalyse von Produkten.

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Bosch, grün

Bosch Power Tools kümmert sich verstärkt um seinen CO2-Abdruck und arbeitet jetzt mit dem WWF Deutschland zusammen. Aber keine Angst: Der Panda kommt nicht auf die Produkte. 

Ja, natürlich ging es auch um Produkte, als Henk Becker Mitte März der Tages- und Fachpresse in Stuttgart erklärte, was Bosch Power Tools gerade umtreibt. Den Schwerpunkt seines Vortrags auf der Pressekonferenz legte der Vorsitzende des Bereichsvorstands aber auf die Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens.

So verwies er darauf, dass Bosch als erstes Industrieunternehmen dieser Größenordnung weltweit seit 2020 nach den Regularien von Scope 1 und 2 klimaneutral ist. Nun wird angestrebt, dass die nachgelagerten Emissionen (Scope 3) bis 2030 bezogen auf den Basiswert 2018 um mindestens 15 Prozent sinken sollen.

Der Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit soll auch eine neue Partnerschaft mit dem Umweltschutzverband WWF Deutschland einen Schub geben. Sie ist für fünf Jahre vereinbart worden. Gefördert werden sollen unter anderem vier Naturschutzprojekte in Asien. Ein Fokus liegt dabei auf Plastikmüll. Man werde die Zusammenarbeit mit dem WWF aber nicht für das Marketing ausschlachten, sagte Becker: „Sie werden keine Pandabären auf unseren Produkten finden.“

Ausdrücklich umfasst das Nachhaltigkeitsverständnis von Bosch auch die Menschenrechte. Angesprochen auf die Produktion in China sagte Becker: „Das Lieferkettengesetzt regelt das, und ich bin froh, dass es dieses Gesetz gibt.“

In der Sparte Power Tools kümmert sich eine eigene Abteilung beispielsweise darum, den CO2-Abdruck der Produkte in einer Lebenszyklusanalyse zu ermitteln und zu verbessern. Dabei geht es auch um die Verpackungen. So wird die sogenannte L-Box, in der die Geräte aufbewahrt werden, zu einem großen Anteil aus Rezyklat hergestellt.

Im Zusammenhang mit dem Nachhaltigkeitskonzept steht etwa die Neuauflage des Messtechnik-Sortiments für Heimwerker: 23 überarbeitete Messgeräte sowie deren Zubehör und Verpackungen, die ab Herbst 2023 erhältlich sind, bestehen dann weitestgehend aus Recycling-Material. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette wurde geprüft, wo Material allgemein und Kunststoffe im Speziellen eingespart oder durch umweltfreundlichere Werkstoffe ersetzt werden können. Basis dafür waren Erkenntnisse aus der Produktentwicklung des Quigo Green, des ersten Messwerkzeugs mit nachhaltigem Produktkonzept von Bosch Power Tools.

Der Hersteller hat seinen Umsatz nach Rekordumsätzen in den Vorjahren 2022 um 3 Prozent auf 5,9 Mrd. Euro gesteigert. Bis 2030 will die Werkzeugsparte des Konzerns ihren Jahresumsatz verdoppeln. Becker räumte allerdings ein, dass die Ertragslage 2022 sehr angespannt war und es 2023 und 2024 bleiben werde.

Einen Wachstumstreiber sieht das Unternehmen in seinen Investitionen in das Produktportfolio. Für 2022 nannte Becker die Summe von 300 Mio. Euro. Auch im laufenden Jahr seien Investitionen im dreistelligen Millionenbereich vorgesehen. 

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