Personalleiterin Claudia Fischer-Curdts (3. v. r.), Baustoffhandelsleiterin Deniz Segenschmidt und Baumarktleiter Thomas Bogatscher schaffen eine integrierende Atmosphäre.
Personalleiterin Claudia Fischer-Curdts (3. v. r.), Baustoffhandelsleiterin Deniz Segenschmidt und Baumarktleiter Thomas Bogatscher schaffen eine integrierende Atmosphäre.
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Hagebau

Ganz normal

Ihre Nachnamen lauten Gholami, Faruck oder Alami, sie kommen aus dem Iran, dem Irak und Marokko, und sie arbeiten im Baustoffhandel und im Baumarkt. Ist doch normal, oder? 
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Normal. Das ist wohl das Wort, das am häufigsten fällt, wenn man beim Hagebau-Gesellschafter Batzner nachfragt, wie das so ist mit den Mitarbeitern – sie sagen hier: Kollegen – aus anderen Ländern, die hier arbeiten. Es sei eben, sagen sie hier, ganz normal, dass rund 10 Prozent der Kollegen in der Region Nürnberg/Feucht keine Deutschen sind, und eine Selbstverständlichkeit, dass man sie behandelt wie … nun ja: wie ganz normale Kollegen eben.

Aber es gibt einen im positiven Sinne nicht ganz so normalen Aufhänger dafür, dass das Thema Diversität mit Blick auf die Herkunft der Mitarbeiter für diese diy-Ausgabe ausgerechnet am Beispiel des Bauzentrums Batzner in Feucht bei Nürnberg aufgegriffen wird. In Feucht arbeitet nämlich Mohammad Gholami; er hat einen Sonderpreis bekommen, als die Hagebau-Zentrale im Dezember 2023 die besten Azubis der Gruppe ausgezeichnet hat.

Wie dramatisch die Geschichte hinter dieser Auszeichnung, oder besser: hinter dieser Person ist, wurde in der Pressemitteilung seinerzeit nur angedeutet. Der heute 34-jährige Gholami stammt aus dem Iran, hat dort Architektur studiert, floh vor acht Jahren nach Deutschland – und keiner seiner Abschlüsse wurde anerkannt. Also hat er von ganz vorne angefangen, einen Job in einem Lager angenommen und sich schließlich beim Hagebau-Gesellschafter Batzner beworben. Das Unternehmen hat ihm eine Ausbildung zum Fachlageristen angeboten. Gholami griff zu.

Für ihn ist das freilich mehr als eine Ausbildung und nun ein Arbeitsplatz. Er sagt: „Das ist meine Familie“ – ein Satz, der seiner Chefin sehr zu Herzen geht. Deniz Segenschmidt leitet den Baustoffhandel am Kombi­standort in Feucht. Sie ist es, die in enger Abstimmung mit Claudia Fischer-Curdts, der Personalleiterin der Batzner-Gruppe, Karrieren wie die von Mohammad Gholami möglich gemacht hat.

Auch das hört sich wieder weniger dramatisch an, als es war. Der Kampf mit den Behörden war oft genug zäh – und mehr als das: Mehrfach stand Gholami vor der Abschiebung. „Hier geht es einfach auch um menschliche Schicksale“, begründet Claudia Fischer-Curdts das Engagement des Arbeitgebers, der – natürlich – auch das Thema Fachkräftemangel im Blick hat. Hinzu kommt: Gholami hat von Anfang an in Deutschland gearbeitet, er hat keine Transferzahlungen bekommen – und wollte sie auch gar nicht.

Deniz Segenschmidt fasst die Haltung aus Firmensicht so zusammen: „Das sind alles junge Leute mit viel Potenzial. Da sind auch Intelligenz und Motivation dahinter. Wir brauchen…

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