„Neubewertung des Gartens“

16.03.2005

Trockenere Sommer, mildere Winter, längere Vegetationszeiten: Wenn sich das Klima ändert, ist davon nicht zuletzt der grüne Markt betroffen

Der Klimawandel wird nicht zuletzt Auswirkungen auf den Gartenmarkt haben, weil sich beispielsweise die Vegetation oder das Freizeitverhalten verändern. Das war der Tenor zweier Vorträge auf dem Medientag des Industrieverbandes Garten (IVG) gestern in Köln. So berichtete Dieter Walch vom ZDF-Wetterstudio von den Prognosen der Meteorologen, die längere Witterungsperioden mit milderen, feuchteren Wintern und trockeneren Sommern erwarten – ähnliche Verhältnisse wie am Mittelmeer. Schon heute beginnt die Vegetationszeit im Südwesten Deutschlands zehn bis elf Tage früher als vor 40 Jahren und dauert im Herbst zwei bis drei Tage länger. Er wies auch auf zu erwartende Änderungen des Freizeitverhaltens hin. So würden die Menschen künftig wieder mehr Urlaub in Mitteleuropa machen oder dafür den eigenen Garten nutzen.
Der Landschaftsarchitekt Ulrich Zens leitete aus den Erkenntnissen der Klimaforscher eine „Neubewertung des Gartens“ ab, dem auch eine Rolle als „Klimapuffer“ zukomme. Er sprach dabei Themen an wie Regenwassernutzung und Flächenentsiegelung, Reaktion auf die gewachsene Sturmgefahr und auf mehr Hitze im Sommer durch entsprechende Bepflanzung sowie die sich ändernden Verbreitungsgebiete von Pflanzen und Tieren, beispielsweise auch von Schädlingen. Der Gesetzgeber sollte die ökologische Leistung der Gartenflächen und Bauwerksvegetation anerkennen und honorieren, so seine Forderung.
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