Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung diskutierten darüber, wie Herausforderungen in der Lieferkette gemeistert werden können.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung diskutierten darüber, wie Herausforderungen in der Lieferkette gemeistert werden können.
diy plus

Lieferkettentag

Lebensadern der Wirtschaft

Der Lieferkettentag 2025 zeigte, wie Unternehmen resiliente Liefernetzwerke schaffen können. Den Schlüssel sehen die Branchenexperten in Diversifizierung, Kooperation, Bürokratieabbau und Investitionen in Digitalisierung.   
Das Plus an Information im Abo
  • Exklusive Branchen-News
  • Wichtige Artikel früher online
  • Print-Ausgabe + E-Magazin
  • Online-Archiv seit 1990
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen

Lieferketten sind fragil. Entsprechend dem sogenannten Butterfly-Effekt kann etwa das Fehlen einer kleinen Schraube durch Lieferkettenprobleme in China oder Taiwan zum Stopp einer ganzen Produktion in Deutschland führen. Dieses Beispiel brachte Dr. Peter Bielert, Geschäftsführer des Schraubengroßhandels Reyher im Rahmen des diesjährigen Lieferkettentages des Bundesverbands Groß- und Außenhandel (BGA), des Bundesverbands Materialwirtschaft und Logistik (BME) sowie des Mittelstandsverbunds an. Die Fachveranstaltung beschäftigte sich mit akuten Herausforderungen und dem tiefgreifenden Wandel globaler Lieferketten. „Stabile Liefernetzwerke sind strategische Lebensadern unserer Wirtschaft“, betonte BME-Finanzvorstand Gunnar Schmidt. Unterbrochene Lieferketten hätten Dominoeffekte auf Produktion, Preise und Beschäftigung.

Bielert verdeutlichte am Beispiel seines Unternehmens die Dimension der Importe: 80 Tonnen Schrauben jährlich, überwiegend aus China. Um die die Herausforderungen der Zeit zu meistern, setze Reyher auf eine kluge Logistik, zielgerichteten IT-Einsatz und ein breites Importportfolio.  

Zu einer Diversifizierung rät auch Serap Güler, Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Sie weiß: „Lieferketten sind heute strategische Machtstrukturen, die über Freiheit, Sicherheit und Wohlstand entscheiden.“ Um Resilienz zu stärken, brauche es zudem Partnerschaften mit Ländern des globalen Südens, eine starke europäische Handelspolitik und verlässliche Rahmenbedingungen für Unternehmen, ist sie überzeugt. 

Lieferketten sind heute strategische Machtstrukturen, die über Freiheit, Sicherheit und Wohlstand entscheiden.
Serap Güler, Staatsministerinim Auswärtigen Amt

BGA-Vizepräsident Fritz Graf von der Schulenburg sieht diese Planungssicherheit für Unternehmen aktuell nicht gegeben. Die teilweise unklaren Signale, etwa zur Entwaldungsverordnung EUDR, zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG), zum CO2-Grenzausgleichssystem CBAM oder der EU-Datenverordnung, stünden einer durchschlagenden Entbürokratisierung im Wege, so seine Einschätzung.  

Dieser Auffassung ist auch der Handelsverband Deutschland (HDE). Die Berichts- und Dokumentationspflichten hätten durch die EU-Nachhaltigkeitsregulierung in den vergangenen Jahren ein hohes Maß an Komplexität und Umfang erreicht, betont Antje Gerstein, HDE-Geschäftsführerin Europapolitik und Nachhaltigkeit, in einer Mitteilung des Handelsverbands. Zum Beispiel beim LKSG: Zwar begrüße der HDE den Entwurf zur Änderung des Gesetzes – es…

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch