Stark im Ausland

03.08.2005

Ein Viertel der Obi-Märkte befindet sich im Ausland. Deren Anteil wird in den kommenden Jahren weiter wachsen

Kein anderer europäischer Baumarktbetreiber ist so stark im Ausland engagiert wie Obi. Was heißt hier Europa? Kein anderes DIY-Handelsunternehmen in der Welt verfügt überhaupt über so viele Auslandsstandorte wie Obi. Man mag bezogen auf die Standortanzahl und beim Umsatz insgesamt in Europa „nur“ auf Rang drei hinter B&Q/Castorama liegen, weltweit gesehen sind die Wermelskirchener aber ein echter „global player“. Von den gesamten ausländischen Standorten deutscher Baumarktbetreibern (insgesamt 527, alle Zahlen mit Stand Dezember 2004) hat Obi einen Anteil von 27 Prozent.
Derzeit ist Obi neben Deutschland in weiteren zehn Ländern vertreten. Die stärkste Position hat man aber immer noch – und das wird auch noch einige Zeit so bleiben – in Deutschland. Doch mit 158 Standorten befindet sich bereits über ein Viertel aller Obi-Märkte im Ausland. Der Auslandsanteil am Umsatz ist sogar noch größer: Mit rund 29 Prozent Anteil steuern die Auslandsstandorte rund 1,5 Mrd. € zum gesamten Baumarktumsatz des Unternehmens bei. Die gesamte Verkaufsfläche der Obi-Baumärkte im Ausland beträgt rund 930.000 m²; mit 1.625 € durchschnittlichem Umsatz pro Quadratmeter Verkaufsfläche erreicht Obi im Ausland exakt den gleichen Wert wie in Deutschland.
Seit November 2003 ist Obi mit zwei Märkten in Moskau auch in Russland aktiv.
Bezogen auf die sieben auslandsaktivsten deutschen Baumarktunternehmen (siehe Tabelle 2) liegt Obi genau im Schnitt, was den Anteil der eigenen Märkte und der Verkaufsfläche an der Gesamtzahl sowie Gesamtverkaufsfläche angeht. Nachholbedarf besteht aber beispielsweise beim Umsatz, den man pro Quadratmeter Verkaufsfläche im Ausland erzielt (immerhin rund sieben Prozent unter dem Branchenschnitt) und beim Umsatz pro Baumarkt. Dieser Wert gewinnt vor allen Dingen dann an Bedeutung, wenn man die Umsätze der zentral geführten und gesteuerten Wettbewerber wie Praktiker, Bauhaus und Hornbach betrachtet.
Der stärkste Auslandsmarkt von Obi ist mit 38 Standorten noch Österreich, gefolgt von Italien (32) und Polen (25). Hier liegt die Betonung aber auf dem „Noch“, denn die dynamischsten Auslandsmärkte stellen China, wo Obi bisher mit zehn Baumärkten vertreten ist, und – fast noch wichtiger – Russland dar. Hier zeigt man seit über einundeinhalb Jahren in der Moskauer Region mit zwei Baumärkten Flagge, doch könnte die Anzahl gerade in den einkommensstarken Ballungsgebieten wie Moskau, St. Petersburg und anderswo sogar noch schneller steigen als in China. Für 2005 plant man auf jeden Fall in Russland die Eröffnung von vier weiteren Standorten, in China von fünf.
Italien ist eines der wichtigsten Expansionsgebiete von Obi.
Es wird deutlich, dass sich Obi im Ausland in der Regel bei der Standortanzahl bzw. der Gesamtverkaufsfläche unter den ersten Drei platzieren will. Dies gelingt Obi in insgesamt acht Ländern (Österreich, Italien, Bosnien-Herzegowina, Tschechien, Ungarn, Polen, Russland und Slowenien), nur in China und in der Schweiz nicht.
Insgesamt ist klar erkennbar: Auch für Obi liegt die Zukunft im Ausland, vor allem im Norden und im Osten. Dabei ist wahrscheinlich weniger der Ferne Osten als vielmehr die unmittelbare osteuropäische Nachbarschaft interessant. Denn noch ist Obi in einigen reizvollen Märkten in Osteuropa, aber auch in Nordeuropa nicht vertreten. Dazu gehören die baltischen und skandinavischen Staaten, aber auch die Slowakei, Rumänien und Kroatien. Genügend Platz also für neue Expansionsräume.
Die Top Ten in Europa nach Nettoumsatz (2004)(.pdf-Datei zum Herunterladen)
Deutsche Baumarktbetreiber im Ausland(.pdf-Datei zum Herunterladen)
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