Das Blühen der Gartencenter

05.09.2011
Die aktuell erschienene Garten-Statistik des Dähne Verlags zeigt, dass in Deutschland die Gartencenter boomen. Bei den Parametern Anzahl und Verkaufsfläche legten sie 2010 weiter zu. Davon profitierten aber vor allem die grünen Standorte von Baumärkten und der organisierten Gartencenterbetreiber.

Die Anzahl der Standorte im In- und Ausland der 20 größten deutschen Gartencenterbetreiber (Garten-Statistik S. 7) stieg von Ende 2009 auf Ende 2010 um 54 auf 3.293 Stück an, was einem Wachstum von rund 1,6 Prozent entspricht. Entsprechend wuchs auch die Gesamtverkaufsfläche um rund 160.000 m² (+ 2,5 Prozent) an. Verändert hat sich auch die Durchschnittsgröße pro Gartencenter binnen Jahresfrist. Sie betrug Ende 2010 1.892 m², das sind 49 m² oder 2,6 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.Betrachtet man die gesamte Breite der Vertriebswege (Garten-Statistik S. 9), so wuchs die Anzahl der Gartencenter der Baumärkte am stärksten an (+ 37), gefolgt von den organisierten Gartencenterbetreibern (+ 32). Abgeschlagen sind die Kooperationen (+ 14) und die Gartencenterfilialisten (+ 4). Die Gesamtzahl der von deutschen Unternehmen in In- und Ausland betriebenen Gartencenter betrug Ende Dezember 2010 3.938 Standorte und damit 87 mehr als noch ein Jahr zuvor.Der Gesamtmarkt Garten konnte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 3,3 Prozent auf 17,8 Mrd. € steigern, nachdem er im Jahr zuvor noch um drei Prozent gesunken war (Garten-Statistik S. 6). Der 2010er-Wert bedeutet die stärkste Zunahme seit zehn Jahren. Während in den Segmenten das Lebende Grün fast stagnierte (11,5 Mrd. €; + 0,7 Prozent), legte die Gartenhartware kräftig um 8,2 Pro-zent auf 6,3 Mrd. € zu.Ein Blick auf expansivsten drei Unternehmen seit dem Jahr 2000 (Bauhaus, EMV-Profi und Hellweg; Garten-Statistik S. 18) zeigt, dass die Zahl der Gartencenterstandorte bei Bauhaus in den vergangenen zehn Jahren von 68 auf 105 (+ 53 Prozent), bei EMV-Profi von 25 auf 89 (+ 257 Prozent) und bei Hellweg von 42 auf 74 (+ 77 Prozent) wuchs. Bei der Betrachtung der größten Drei nach Umsatz je Vertriebskanal (Sagaflor, Obi und Dehner; Garten-Statistik S. 19) fällt auf, dass Obi das Feld seit Jahren klar anführt. Auch Bauhaus und Hornbach liegen eigentlich umsatzmäßig noch vor Sagaflor und Dehner, den Spitzenreitern in ihren Vertriebskanälen Kooperationen bzw. Gartencenterfilialisten.Der Kaufkraft-Dichte-Index (Garten-Statistik S. 16), der in jedem Bundesland die Einwohnerzahl pro Gartenmarkt zur Kaufkraft in Beziehung setzt, zeigt, wo es eine Über- bzw. Unterversorgung mit Gartencentern gibt. Wie 2009 lagen auch 2010 insgesamt sieben Bundesländer über dem Bundesschnitt (= 100). Namentlich in Schleswig-Holstein (157,1), in Thüringen (152,5), in Mecklenburg-Vorpommern (143,9) und in Brandenburg (138,3) sind deutlich zu viele Gartencenter vorhanden. Eine deutliche Unterversorgung besteht in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sowie im Saarland.Die aktuell erschienene „Dähne Statistik Garten 2011“ des namhaften Fachverlags aus Ettlingen wurde um vier Seiten erweitert, um noch mehr relevante Daten aus dem grünen Bereich, namentlich aus der deutschen Gartencenterbranche, veröffentlichen zu können. Eine weitere Änderung ist technisch-statistischer Natur: Die Daten beziehen sich ab dieser Veröffentlichung auf den 31.12. des Vorjahres, in dem aktuellen Booklet also auf den 31.12.2010. Dieser Schnitt war notwendig, um eine Vereinheitlichung der zahlreichen Daten zu erreichen.
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