Weniger Schwarzarbeit

08.02.2013
Die gute Wirtschaftslage führt zur Absenkung der Schattenwirtschaft. Trotzdem beträgt ihr Anteil an der Gesamtwirtschaft immer noch 13 Prozent

Die Schwarzarbeit in Deutschland ist auf ihrem niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Wesentlicher Grund für diese Entwicklung sind die gesunkenen Rentenbeiträge, wie aus einer Prognose der Universität Linz und des Tübinger Instituts für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) hervorgeht. Den Experten zufolge wird die Schattenwirtschaft um 2,7 Mrd. € auf 340,3 Mrd. € zurückgehen. Vor allem die derzeit positive Situation am regulären Arbeitsmarkt, die mehr Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnet, sei dafür verantwortlich. „Die Menschen haben gute Chancen, einen Arbeitsplatz zu bekommen. Für Schwarzarbeit fehlt ihnen dadurch schlicht die Zeit und die Motivation“, unterstreicht IAW-Geschäftsführer Bernhard Boockmann. Trotzdem werde nach wie vor noch fast jeder siebte Euro am Fiskus vorbeigeschleust. Laut dem Linzer Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider trägt auch die Senkung einiger relevanter Sozialabgaben wie des Rentenbeitrags sowie die Anhebung der Verdienstgrenze für Mini-Jobs von 400 auf 450 € zu dieser positiven Entwicklung bei.Trotz der Verbesserungen macht die Schattenwirtschaft nach wie vor über 13 Prozent an der Gesamtwirtschaft Deutschlands aus. Das entspricht dem BIP von Hessen und Rheinland-Pfalz. Zum Vergleich: In südeuropäischen EU-Ländern wie Italien oder Griechenland wird der Anteil der Schattenwirtschaft auf 20 bis 25 Prozent geschätzt. Ein Indiz für Schwarzarbeit inklusive illegaler Aktivitäten wie Drogenhandel oder Prostitution ist unter anderem die größere Menge umlaufender großer Banknoten, vor allem der 100-, 200- und 500-Euro-Scheine.
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