Der österreichische Gartencenterbetreiber Bellaflora will weniger Torf oder Gartenerde mit Torf verkaufen und diese Produkte später ganz aus dem Sortiment nehmen. "Als größtes Gartencenter und als erstes Unternehmen Österreichs steigen wir aus dem Torfhandel aus", sagte Geschäftsführer Alois Wichtl. Im Rahmen eines gemeinsamen Pressegesprächs mit dem Naturpark Hochmoor Unter-Wasser-Reich Schrems und Global 2000 präsentierte Isabella Hollerer, Leiterin der Abteilung für nachhaltige Entwicklung bei Bellaflora, das mehrjährige Vorhaben. Das Unternehmen führt torffreie Erden als Eigenmarke, die auch das österreichische Umweltzeichen tragen. 2015 wird der Torfgehalt aller anderen Bellaflora-Erdsubstrate auf maximal 50 Prozent gesenkt und in den Folgejahren Schritt für Schritt weiter reduziert. Der Gartencenterbetreiber hatte im vergangenen Jahr von sich reden gemacht, als er die Auslistung aller chemisch-synthetischer Pestizide und Herbizide angekündigt hat.
Die Umstellung auf torffreie Erde wird im Unternehmen als die größte Herausforderung gesehen, die sich Bellaflora im Rahmen seines Nachhaltigkeitsprogramms bisher vorgenommen hat. Darüber hinaus will der Gartencenterbetreiber sicherstellen, dass die Anteile an Schwermetallen in den Substraten auf niedrigem Niveau, nämlich 30 Prozent unter den gesetzlichen Höchstwerten, liegen. Bellaflora konzentriert sich dabei auf die Schwermetalle Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber und Uran.

Gemeinsamer Auftritt (v. l.): Isabella Hollerer, Leitung Nachhaltige Entwicklung bei Bellaflora, Geschäftsführer Alois Wichtl, Dr. Monika Hubik, Geschäftsführerin Unter-Wasser-Reich Schrems, und Dominik Linhard, Biologe bei Global 2000