Neun Handelsunternehmen haben Produkte mit Thiacloprid aus dem Sortiment genommen und beraten über das Auslisten von acetamipridhaltigen Produkten: B1 Discount Baumarkt (Rewe), Bauhaus, Baywa, Gartencenter Augsburg, Hellweg, Klee Gartencenter (Rewe), Obi, Pflanzen Kölle und Toom (Rewe).
Keine Absicht, ihr Angebot frei von Neonikotinoiden zu halten, zeigen 17 Unternehmen. Sie verkaufen nach wie vor Pestizide sowohl mit Thiacloprid als auch Acetamiprid: Baumarkt direkt (Otto & Hagebau), Bauspezi (NBB), Bellandris (Sagaflor), Blumen Risse, Dehner, Egesa Gartencenter (NBB) Gartencenter Wassenaar, Globus Baumarkt, Grün erleben (Sagaflor), Hagebau, Hela Profizentrum (Globus), Hornbach, Kiebitz-Märkte (NBB), Knauber, Landfuxx, Raiffeisen-Märkte (Agravis Raiffeisen) und V-Baumarkt (Kaes).
Kritik an Risikobewertung
Die 17 Unternehmen berufen sich dabei auf die Gesetzeslage. Denn das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bewertet Neonikotionoide als bienenungefährlich.
"Die Risikobewertung ist veraltet und zieht zu wenige wissenschaftliche Studien in Betracht", widerspricht Corinna Hölzel, Bienen-Expertin beim Bund. Knackpunkt sei das Verfahren zur Einstufung: Nur wenn die Hälfte der getesteten Versuchsgruppe stirbt, gilt das Mittel als gefährlich. Außerdem kritisiert der Bund, dass Neonikotinoide, selbst wenn sie ein Tier nicht töten, die Biene schwächen. Ihre Gedächtnisleistung kann abnehmen, und sie findet den Weg zurück in den Stock nicht mehr.