„Behördliche Untätigkeit“

DUH beklagt zu hohe Abgaswerte bei Kettensägen

„Die Überschreitung verbindlicher Emissionsgrenzwerte ist kein Kavaliersdelikt. Es geht um die Gesundheit von Heimwerkern und Hobbygärtnern", sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Foto: DUH/Steffen Holzmann
„Die Überschreitung verbindlicher Emissionsgrenzwerte ist kein Kavaliersdelikt. Es geht um die Gesundheit von Heimwerkern und Hobbygärtnern", sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Foto: DUH/Steffen Holzmann
10.01.2019

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat bei Emissionsmessungen an handgeführten Gartengeräten zum Teil massive Überschreitungen der europaweit geltenden Abgasgrenzwerte festgestellt. Der von der DUH beauftragte TÜV Nord untersuchte 2018 zum fünften Mal das Abgasverhalten dieser Verbraucherprodukte, dieses Mal handelte es sich um zehn Motorkettensägen.
Bei der Hälfte der Geräte wies das Prüfinstitut nach Angaben der DUH teilweise erhebliche Überschreitungen des kombinierten Grenzwerts für Kohlenwasserstoffe (HC) und Stickoxide (NOx) nach. Drei der Motorkettensägen verfehlten zusätzlich den Grenzwert für Kohlenmonoxid (CO). Gleichzeitig beklagt die DUH nach einer Befragung der für die Marktüberwachung zuständigen Bundesländer für 2017 eine "weitestgehend behördliche Untätigkeit".
Im Test am schlechtesten abgeschnitten hat, so die DUH, das Modell Scheppach CSP 2540: Es überschreite den Summengrenzwert für HC und NOx um über 640 Prozent.
Die DUH informierte nach eigenen Angaben die Hersteller der Geräte, den Handel und die zuständigen Landesbehörden und forderte diese zu sofortigen Maßnahmen auf. Ein Hersteller kündigte bereits an, sein durchgefallenes Gerät zurückzurufen.
Die DUH befragt jährlich die zuständigen Länderbehörden zu deren gesetzlichen Verpflichtung, die Einhaltung der Immissionsschutzgesetze bei mobilen Maschinen zu kontrollieren. Bewertet wird nicht nur, ob, sondern auch wie konsequent die Behörden dieser Aufgabe nachkommen. Nur in Bayern, meint die DUH aufgrund ihrer Erhebung, können sich die Bürger auf ein vergleichsweise effektives Tätigwerden der Marktüberwachungsbehörden verlassen.
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