Branchenradar für Österreich

Dachsanierung wird aufgeschoben

Im Geschäft mit Dachziegeln ging es besonders schnell. (Quelle: Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie)
Im Geschäft mit Dachziegeln ging es besonders schnell. 
15.03.2024

Der Markt für Dachmaterial brach in Österreich im vergangenen Jahr ein, zeigen Daten einer Studie des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com. Demnach sanken die Herstellererlöse 2023 – bei wachsenden Verkaufspreisen – um 21,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 145,5 Mio. Euro. Einen Umsatzrückgang gab es laut den Marktforschern in allen Materialgruppen. Besonders rasch sei jedoch das Geschäft mit Ton-Dachziegeln erodiert. Verantwortlich dafür seien im Wesentlichen Lagereindeckungen des Handels im Herbst 2022, infolge einer der angekündigten Preiserhöhungen zu Beginn des Folgejahres.

Obgleich die Erlöse im vergangenen Jahr sowohl im Neubau als auch in der Sanierung sanken, war der Löwenanteil des Umsatzrückgangs bei Bauvorhaben im Gebäudebestand zu verorten, fand Branchenradar heraus. Das Neubaugeschäft sank im Jahresvergleich um rund 6 Prozent (knapp 4 Mio. Euro). Mit der Sanierung machten die Erzeuger um 26 Mio. Euro (21 Prozent) weniger Umsatz als ein Jahr zuvor. Weitere rund 10 Mio. Euro fehlten infolge der Lagereindeckung.

Der Grund für den Einbruch des Sanierungsmarktes laut Geschäftsführer Andreas Kreutzer: „Speziell vielen privaten Haushalten war eine Dachsanierung einfach zu teuer. 2023 kostete ein neues Dach im Schnitt um annähernd vierzig Prozent mehr als noch drei Jahre davor“. Vor dem Hintergrund von Investitionsbremsen, wie einer hohen Inflation, einer pessimistischen Stimmungslage und der Verlagerung der Haushaltsausgaben in den Konsum, seien Investitionen in den Gebäudebestand daher vielerorts aufgeschoben worden.

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Das neue Abo: Print – Digital – Online
Jetzt gratis testen
diy Fachmagazin für die Baumarkt- und Gartenbranche
Lesen Sie auch