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1998, Nr. 12, S. 3
KOMMENTAR
 
Arnt Hannewald
Erfolg und Wandel
In diesen Wochen geht ein Jahr zu Ende, wie es die deutsche DIY-Branche
bisher wohl noch nicht erlebt hat. Dramatische Entwicklungen jagten einander
in immer kürzerer Folge. Götzen mußte Konkurs anmelden und
wurde abgewickelt. EK und E/D/E legten ihre DIY-Einzelhandelsaktivititäten
in einer eigens gegründeten, gemeinsamen Tochterfirma ZEUS zusammen.
Stinnes will sich von den Baumärkten trennen, wobei die Filialkette
möglicherweise zersplittert wird. Der künftige Weg der Top Baucenter
ist bislang ungewiß, da die Metro nach dem Erwerb der Kriegbaum-Gruppe
mit dem Einordnen dieser Sparte zögert. Der traditionsreiche Nürnberger
Bund hat seinen Einkauf für den Einzelhandel samt DIY-Sektor an den
Kaufring verkauft. In der europäischen Nachbarschaft ist mit der Fusion
von Castorama und B&Q ein DIY-Handelsriese von internationaler Dimension
entstanden. Rückblickend ist es kaum faßbar, daß sich diese
Veränderungen unserer Branche innerhalb von nur zwölf Monaten
ereigneten. Es erscheint unglaublich, mit welchen Schwierigkeiten der Verkauf
eines Baumarkt-Unternehmen gegenwärtig verbunden sein kann.
Doch wo liegen die Ursachen für diese Entwicklungen? Zweifellos
hat sich das Umsatzwachstum im deutschen DIY-Handel verlangsamt. Angesichts
allgemeiner Kaufzurückhaltung im Einzelhandel, nicht zuletzt durch
stagnierende Realeinkommen, kann das nicht verwundern. Daher sollte auch
nur vorsichtig von einer Krise gesprochen werden. Dennoch wird in deutsche
Baumärkte nicht mehr in dem Maße investiert wie noch vor wenigen
Jahren. Im Gegenteil: Große deutsche Baumarkt-Betreiber suchen die
Expansion bevorzugt im Ausland, da dort noch ein rasches Wachstum des Marktes
erwartet wird.
Sicherlich spricht nichts dagegen, an diesem internationalen Wachstum
teilzuhaben. Aber auch in Deutschland entwickelt sich der Markt weiter.
Nur kann man diese Entwicklungen nicht vorzugsweise mit Lösungen begleiten,
die vor rund zwanzig Jahren gut und erfolgreich waren. Um neue Umsatzfelder
zu erschließen, sind entwicklungsfähige Konzepte gefragt, zum
Beispiel moderner Kundenservice und zeitgemäße, nachfragestarke
Angebote. Beides findet man nicht in der Vergangenheit. Es ist höchste
Zeit für einen Blick nach vorn. Die Baumärkte haben auch in diesem
Jahr ihre Wertung beim Deutschen Kundenbarometer verschlechtert. Das ist
erneut ein Indiz dafür, daß branchenweit das Entwicklungstempo
in puncto Service nicht mit den Kundenansprüchen schritthält.
Die Antwort auf die…
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