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Post für den Superminister

In einem offenen Brief appelliert die der Fachverband Werkzeugindustrie (FWI) an Wolfgang Clement, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu ändern. Hier der Text im Wortlaut

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Schaffung von Arbeitsplätzen
Sehr geehrter Herr Minister Clement,
die Unternehmer der deutschen Werkzeugindustrie gratulieren Ihnen herzlich zur Ernennung zum Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland. Sie treten Ihr Amt in denkbar schwierigen Zeiten an:
Deutschland ist in der Wirtschaftsentwicklung seit nunmehr 10 Jahren Schlusslicht in Europa.
Die demoskopische Entwicklung mit immer weniger arbeitenden Menschen, die immer mehr Rentner finanzieren müssen, droht die ohnehin schon ächzende deutsche Wirtschaft noch weiter zu belasten.
Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zu unseren Nachbarländern extrem hoch.
Wir gehen davon aus, dass Ihre Zielsetzung als Wirtschaftsminister sich mit unseren Interessen als Unternehmer deckt: Wenn die Wirtschaft schneller wächst und mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, geht es auch unseren Unternehmen und unseren Mitarbeitern gut. Die Werkzeugindustrie in Deutschland ist quasi ein Barometer für Entwicklungen gesamt in Industrie und Handwerk bzw. auch für Auswirkungen politischer oder wirtschaftlicher Entwicklungen auf diese Gewerbe:
Die Märkte für Werkzeug sind völlig international: Die Werkzeugindustrie exportiert 72% ihres Umsatzes.
Der deutsche Markt hat auf der anderen Seite 62% Importanteil: Damit ist dieser Markt noch wesentlich internationaler als z. B. die Autoindustrie.
Die Werkzeugindustrie hat einen extrem hohen Personalkostenanteil und reagiert damit überproportional sensibel auf Änderungen am Arbeitsmarkt.
Die Abnehmer der Werkzeugindustrie sind Industrie und Handwerk: Wenn deren Geschäft gut geht, wächst die Werkzeugindustrie überproportional, wenn deren Geschäft schlechter geht, schrumpft die Werkzeugindustrie überproportional.
Der Mittelstand, zu dem die Werkzeughersteller fast alle gehören, repräsentiert ca. 70% aller Arbeitsplätze in Deutschland.
Werkzeug "Made in Germany" ist geradezu ein Aushängeschild für deutsche Qualität.
Die Werkzeugindustrie reagiert also auf Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland früher und stärker als fast alle anderen Industrien.
Wenn es Ihnen gelingt, ein Umfeld zu schaffen, das uns Werkzeughersteller zum Investieren und zur Schaffung von Arbeitsplätzen anreizt, weil es auch gegenüber unseren Wettbewerbern in anderen Industrieländern wettbewerbsfähig ist, haben Sie als Wirtschaftsminister gewonnen.
Wenn Ihnen dies nicht gelingt, werden Sie als Wirtschafts- und Arbeitsminister scheitern.
Deshalb könnte es für Sie interessant sein, wie sich politische…
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