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Sisyphus wird nicht arbeitslos

Viele Erwartungen werden derzeit an die RFID Technologie geknüpft; und manche träumen bereits von der globalen Lösung aller Probleme der Supply-Chain in naher Zukunft. Doch bei einem Expertengipfel zum Thema Loss Prevention wurden auch die Grenzen der Verheißung deutlich
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Wenn derzeit ein Thema wie Loss Prevention auf der Tagesordnung steht, ist klar, dass das Thema RFID in den Vordergrund rückt. Egal, ob es um die Optimierung der Supply Chain geht, die Senkung der Inventurdifferenzen durch Diebstahl oder ganz generell um die Kontrolle von Ertragsrisiken. Das konnte bei dem Loss Prevention Gipfel in Bad Homburg nicht anders sein. Einig war sich das breite Feld der Referenten darüber, dass es sich bei RFID um eine der zentralen und zukunftsträchtigsten Technologien zu diesem Thema  handelt. Doch wie lange es dauern wird, bis sich diese auf breiter Front durchsetzt haben, und wie groß der Nutzen letztlich tatsächlich sein wird, darüber gingen die Meinungen der zahlreichen Top-Experten aus Handel, Konsumgüterwirtschaft und Dienstleistung doch erheblich  auseinander. Letztlich entscheidend für die Beantwortung der Frage dürfte sein, wie konsequent das Konzept umgesetzt werden wird und wie sich die Kosten für die Implementierung auf Industrie und Handel verteilen werden.
Umsatzverluste durch out of stock(pdf-Datei zum Herunterladen)
Dass sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer derzeit so stark auf dieses Thema richtet, hat natürlich seinen Grund. Denn in der Optimierung der Supply Chain wird eine der letzten wesentlichen Ertragsreserven erkannt, die es zu heben gilt. Zwischen mageren Null und drei Prozent bezifferte der Hauptgeschäftsführer des deutschen Einzelhandels, Holger Wenzel, das steuerliche Betriebsergebnis des deutschen Einzelhandels – je nach Sparte. Dass hier ein Blick auf die Inventurdifferenzen, die sich laut EHI (Euro-Handelsinstitut) auf durchschnittlich 1,23 Prozent des Umsatzes belaufen, die Phantasie beflügelt, liegt nahe. Wie verführerisch ist es doch, diesen Betrag – mit geringen Abstrichen – Eins zu Eins aufzuaddieren. Optimisten sprechen denn auch bei konsequenter Senkung der Inventurdifferenzen von einer Steigerung der Rendite auf bis zu fünf Prozent. Gerade großflächige Vertriebsformen wie Baumärkte und Gartencenter, die eine überdurchschnittliche Inventurdifferenz von über 1,8 Prozent des Bruttoumsatzes ausweisen, könnten sich durch die Umsetzung RFID-basierter Konzepte spürbare Vorteile erarbeiten.
Wenzel sieht denn auch in RFID einen Schritt in die richtige Richtung. „Der Aufwand zur Bekämpfung der Inventurdifferenzen lohnt sich auf jeden Fall“, ist Wenzel überzeugt, fordert aber gleichzeitig ein gemeinsames Vorgehen von Handel und Herstellern. Der Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes Horst…
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