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Spiel mit dem Feuer

Der Markt für Kaminöfen wächst langsamer als in den vergangenen Jahren. Doch die Entwicklung wird nicht als Anzeichen für eine Marktsättigung analysiert. Der Grund liegt vielmehr in der geringen Anschaffungsneigung der Konsumenten für langlebige Konsumgüter
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Beruhigend soll er sein und gemütlich: Der Blick auf die offenen Flammen. Ob es nun tatsächlich am viel gesungenen Trend hin zum Cocooning liegt oder mehr mit einer nostalgischen Rückwendung der Endverbraucher: Offene Kamine, und hier insbesondere Kaminöfen, haben in den letzten Jahren spürbar an Beliebtheit gewonnen. Dabei hat die Branche gegenwärtig mit Unwägbarkeiten zu kämpfen, mit denen so eigentlich niemand gerechnet hatte: dem Engpass auf den Rohstoffmärkten durch den Nachfragesog aus China und dem damit zusammenhängenden Anstieg der Preise. So rechnet auch Dietmar Kessler, Vorstandsvorsitzender der EFA (Europäische Feuerstätten Assoziation), mit keiner Entspannung an dieser Front und damit in Folge auch mit steigenden Endverbraucherpreisen. Doch nach seiner Einschätzung wird dies dem ungebrochen guten Absatz der Produkte in diesem Segment keinen Abbruch tun. Erstens, so Kessler, seien Kaminöfen nach wie vor im Trend, und zweitens profitiere der Markt auch von den steigenden Energiepreisen. „Vor diesem Hintergrund“, so Kessler, „wird es auch wieder interessant, einen Ofen aus wirtschaftlichen Gründen zu betreiben.“ Wichtigster Gewinner von diesem Trend, so Kessler, seien die Baumärkte. „Denn diese bieten genau das Preissegment an, das für Kunden, die Energiekosten sparen wollen, von Interesse ist.“
Bereits in den vergangenen Jahren waren es die Baumärkte, die von dem Trend zum „warmen“ Möbel am meisten profitieren konnten. So werden heute nach Zahlen der GfK aus Nürnberg fast 40 Prozent der neu erworbenen Festbrennstoffgeräte über Bau- und Heimwerkermärkte verkauft. Auch die RWZ (Raiffeisen Waren-Zentrale) betont die steigende Bedeutung des Vertriebswegs.
Ein Zehn-Jahresvergleich der RWZ dokumentiert den massiven Strukturwandel im Heizgerätemarkt. Während das Segment der traditionellen Heizgeräte zwischen 1993 und 2003 von 14,4 Mio. auf aktuell 5,8 Mio. Geräte sank, stieg die Zahl der modernen Feuerstätten im gleichen Zeitraum von 5,1 Mio. auf 8,5 Mio. Stück. Dabei komme fast jedes zweite Gerät aus einem Baumarkt.
Traditionelle Heizgeräte
Der Heizgerätemarkt für Festbrennstoffe lässt sich grob in zwei Gruppen unterteilen; in traditionelle und moderne Heizgeräte. Bei den traditionellen Festbrennstoff-Heizgeräten handelt es sich um Kohle-/Dauerbrandöfen, Kohleherde, Kohle-Badeöfen und Kohle-Zentral-/Etagenheizungen. In Ost-Deutschland wird ebenfalls der Kachelofen zu den traditionellen Geräten hinzugezählt. Traditionelle Heizgeräte werden in der Mehrzahl…
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