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Preise, Partner, greying tigers

Große Emotionen sind gefragt, soll der Gartenmarkt vorankommen. Doch die Verhältnisse im Grünen sind gerade in Zeiten des Preisdrucks nicht immer danach, wie auf dem großen BHB-Gartenfachmarktkongress deutlich wurde

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Wollte man dem Prospekt Glauben schenken, ging es mal wieder um alles: „The future of garden centre retailing – Zukunftsstrategien für den Garten- und Freizeitmarkt in Deutschland“ war der 3. BHB-Gartenfachmarktkongress thematisch überschrieben. Mehr als 30 Referenten, Diskussionsteilnehmer auf dem Podium und Vortragende in so genannten Praxis-Sessions hatten die Veranstalter Mitte Oktober nach Potsdam geholt, um den rund 250 Teilnehmern die grüne Welt zu erklären.
Die bekamen viel Interessantes, einiges mit weniger Neuigkeitswert, einiges Bedenkenswerte zu hören – und erlebten eine Diskussion, die sich zusammen mit dem Thema Preis wie ein roter Faden durch den grünen Kongress zog: In welchem Verhältnis stehen Handel und Industrie zueinander?
Fordert mehr Kreativität und Emotionalität: BHB-Präsident Manfred Maus.
Angestoßen hatte die Diskussion, wenn auch eher unfreiwillig und erst auf Nachfrage hin, Paolo Alemagna. Der Italiener aus dem Obi-Vorstand hatte eigentlich „Die Zukunft der Gartenfachbranche – Die Perspektive von Obi“ als Thema seines auf Englisch gehaltenen Vortrags gewählt. Dabei war auch von „long term relationship“ zu den Lieferanten die Rede. In der Fragerunde hakte BHB-Geschäftsführer John W. Herbert nach: Relationship und nicht partner-ship? Paolo Alemagna bestätigte: Für Obi sind einzig und allein die Kunden Partner.
Die Aussage ist nicht neu. Gleichwohl sorgte sie merklich für Unbehagen im Saal, der zu vier Fünfteln von Vertretern der Industrie besetzt war. Doch nicht nur hier waren gänzlich andere Meinungen zu hören. So rief etwa Dehner-Geschäftsführer Hans-Jürgen Kendziora während einer Podiumsdiskussion die Hersteller auf: „Lassen Sie uns weiterhin partnerschaftlich bleiben!“. Und Zeus-Geschäftsführer Peter Breidenbach stellte fest: „Wir brauchen die Partnerschaft der Industrie.“
Dabei hatte der Tag mit ganz anderen, das Gemeinsame betonenden Tönen begonnen. Manfred Maus, Präsident des BHB und Obi-Gründer, regte eine „große öffentliche Bewegung“ unter dem Motto „Mache mehr aus Deinem Garten“ an und forderte alle am grünen Markt Beteiligten zu mehr Kreativität auf, um den Markt zu emotionalisieren: „Es reicht nicht, nur neue Rasenmäher zu produzieren“, sagte er.
Paolo Alemagna erläuterte den Obi-Standpunkt.
Beide Stichworte – zum einen die Emotionalisierung, zum anderen die Frage: „Partner oder nicht Partner?“ – wurden von den Referenten danach immer wieder aufgegriffen, und das stets mit Blick auf das alles beherrschende Thema: der Preis.
So…
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