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Bayerisches Jubiläum

Deutschlands Nr.1 feiert die weltweit 500. Neueröffnung; doch diese kommt selber eher bescheiden daher

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Man könnte erwarten, dass bei der Eröffnung des fünfhundersten Marktes des größten deutschen Baumarktbetreibers besonders viel Tamtam gemacht werden würde. Erst recht, wenn man sich anschaut, mit was für einem gewaltigen Aufwand Obi seinen halben Tausender ja durchaus zu Recht medial werbewirksam vermarktet.
Der 500. Obi-Markt in Pocking von außen.
Wie anders beim 500. Standort vor Ort. Pocking? Sozusagen Grenzgebiet, noch hinter Passau kurz vor der Grenze zu Österreich. Immerhin: Bad Griesbach und andere schöne Kurorte liegen nicht fern. Und dann das Wetter! In der Nacht vor der offiziellen Eröffnung, an einem Sonntag, schneite es ohne Unterlass. Wer von weiter weg anreiste, war froh, überhaupt durch zu kommen. Dafür aber feierten die Bayern ihre Eröffnung gleich dreifach: mit einer Voreröffnung am Samstag, einer offiziellen Eröffnung am Sonntag und einer Publikumseröffnung am Montag, den 28. Februar.
Und dann der Markt: keine „Big Box“, kein Mega-Zehntausender; eher bescheiden kommt er daher mit seinen rund 6.000 m² Verkaufsfläche. Doch Vorsicht! In dem Markt steckt gewaltig mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Denn – ich wage die Aussage – hier hat Obi sein Format, seine Größe, seinen Marktauftritt endlich gefunden. Zuerst einmal: Der Obi-Markt erscheint deutlich größer, als er wirklich ist. Wer um 30 bis 50 Prozent über den realen 6.000 m² Verkaufsfläche schätzt, muss sich nicht schämen. Denn Obi ist es gelungen, durch Lieferantenreduzierung, Sortimentsbündelung, kompakte Warenpräsentation und eine intelligente Wegführung einen Markt zu schaffen, der modern, multiplizierbar und dennoch „Obi-like“ ist.
Feierliche Eröffnung mit Obi-CEO Sergio Giroldi (3.v.l.).
„Zukunftsmarkt“ heißt das in der Obi-Terminologie. Und in der Tat kann dieses neue Format die Lösung für ein Problem sein, das besonders auf den DIY-Handelsunternehmen lastet, die außerordentlich expansiv sind, sowohl im In- wie auch im Ausland: Wie erhalte ich meine Markenidentität als Unternehmen, wenn ich so und so viele Märkte in so und so vielen Ländern mit so und so vielen Formaten betreibe? Die Lösung erscheint fast unmöglich.
Man kann schon sagen, dass das neue Marktformat von Obi etwas spartanischer daher kommt, dass das Dekorative zurückgefahren wurde, dass man auch durchaus marktschreierischer ist. Und? Ist das ein Fehler oder ein Irrweg? Ich glaube nicht. Entscheidend ist doch allein die Frage: Passt der neue Marktauftritt zum neuen Selbstverständnis von Obi? Ist er für den Kunden…
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