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Pflanzen brauchen Zeit

Was will der Verbraucher in zwei Jahren? Der Jungpflanzenprodu-zent Syngenta Seeds sucht die Kooperation mit dem Handel, um gemeinsam Antworten zu finden

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Saatgut hat einen Anteil von zwei bis fünf Prozent am Endverkaufspreis einer Pflanze – nicht unbedingt viel, wenn man bedenkt, dass damit auch ein gewisses Risiko abgedeckt sein muss. Der Saatgutanbieter muss mindestens zwei Jahre, bevor die Pflanze im Gartencenter steht, planen: Material für welche Pflanzen, zum Beispiel mit welchen Blütenfarben, und in welcher Menge? Denn nur wenn die Jungpflanzenbetriebe und die produzierenden Gärtner die vom Endverbraucher nachgefragten Sorten zum richtigen Zeitpunkt produzieren, kann diese Nachfrage befriedigt werden.
„Aber der Verbraucher wird immer unberechenbarer“, sagt Lars Gruchel, Business Development Manager bei Syngenta Seeds in Kleve. „Welche Farbe ist in zwei Jahren Mode? Rosa? Rot? Und was mache ich, wenn ich nur Orange habe?“ Damit das nicht passiert, arbeitet das Unternehmen mit Trend-
scouts zusammen und beobachtet beispielsweise auf Messen wie der IPM und der Gafa aufmerksam den Markt.
Und es ist derzeit dabei, strategisch einen zweiten Weg zu gehen: Syngenta Seeds, das im Bereich Blumen unter der Marke S&G Flowers operiert, sucht verstärkt die Kooperation mit dem Handel. „Die Kette Saatgutanbieter und Jungpflanzenproduzent – Gärtner – Handel – Endverbraucher hörte für uns bisher beim Gärtner auf“, erläutert Gruchel. „Wir wollen daraus ein Dreieck machen, in dem die Zusammenarbeit mit dem Handel eine stärkere Achse bildet.“
Diese Zusammenarbeit bringt Vorteile für alle Beteiligten, ist Gruchel überzeugt. Denn auch der Handel hat ein Interesse daran, dass die Qualität am Anfang der Kette stimmt. Schließlich sieht man einer Jungpflanze ihr Potenzial nicht an – für Syngenta Seeds der Ansatzpunkt, um sich als Qualitätsmarke in einem frühen Stadium der Pflanzenproduktion zu etablieren. Deshalb zertifiziert das Unternehmen jetzt als erster Jungpflanzenproduzent das gesamte Ausgangsmaterial. Es wird auf alle nachweisbaren Bakterien und Viren getestet. Dies wird von einem unabhängigen Institut regelmäßig überwacht.
Diese Zertifizierung zielt zunächst einmal auf den produzierenden Gärtner als direkten Kunden – Syngenta Seeds wird auch weiterhin keine so genannten bunten Tüten mit Saatgut für Endverbraucher anbieten – ab. „Kein Gärtner“, so Gruchels Beispiel, „kann sich heute eine Woche Blühunterschied mehr leisten, wenn er die Herausforderung meistern will, 300 Märkte gleichzeitig mit jeweils 5.000 Stiefmütterchen zu bestücken, die alle gleich aussehen müssen.“
Dabei geht es nicht nur um die Pflanzen, sondern zum…
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