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Eingeschworene Gemeinschaft

Auf der Gesellschafterversammlung der Eurobaustoff in München stand die Gemeinschaft der Kooperation im Zentrum. Aber auch die Konfliktlinien wurden deutlich.
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Reinhold Messner ist der Einzelkämpfer par excellence. Als erster Mensch der Welt hat er die Gipfel aller Achttausender bezwungen. Vielleicht war er ganz gezielt als Gastredner und Kontrastprogramm zu der Gesellschafterversammlung der Eurobaustoff nach München eingeladen worden. Zudem zeigte sein Vortrag über die Gefahren des Bergsteigens eines ganz klar: Nichts ist erfolgreicher und niemand bewegt sich sicherer in den Gefahren der Bergwelt als eine eingespielte Seilschaft. Dass die Nachwehen des Zusammenschlusses von I&M und IBS zur Eurobaustoff noch nicht ganz ausgestanden sind, war in fast allen Reden in München heraus zu hören. Auf eines, meinte beispielsweise der neue Aufsichtsratsvorsitzende Boy Meesenburg, wolle er sich auf keinen Fall einlassen und das sei eine Diskussion „Groß gegen Klein“. „Wir müssen sicherstellen, dass die Kooperation für alle entscheidende Vorteile bringt“, definierte er die Aufgaben der Zukunft. Meesenburg, Vorstandsvorsitzender der Jacob Sönnichsen AG, Flensburg, folgt Harald Rieth, der vor vier Jahren als erster den Aufsichtsratsvorsitz bei der Eurobaustoff übernommen hat. Dass die Kooperation gerade auch in der Krise ein Erfolgsmodell ist, machte Geschäftsführer Ulrich Wolf deutlich: „Viele unserer Gesellschafter haben mir gesagt: ‚Wenn das die Krise war, dann kann sie noch einige Jahre dauern’.“ Doch die heterogene Struktur der Kooperation wirkt sich auch auf das angestrebte weitere Wachstum aus. Denn durch neue Mitglieder kommt es zunehmend zu interner Konkurrenz. Diese soll insbesondere durch das vorhandene Differenzierungspotenzial ausgeglichen werden. Bei der Aufnahme von neuen Gesellschaftern, so Wolf, zähle im Übrigen nicht „Groß oder Klein“, sondern nur die Leistungsfähigkeit. Da passte es, dass kurz vor der Gesellschafterversammlung die Nachricht über die Ticker lief, dass zwei neue Gesellschafter mit insgesamt zwölf Standorten von der Baywa zur Eurobaustoff übergetreten sind. Im zweiten Halbjahr will die Kooperation nun durch weitere Akquisitionen die 1.300-Standort-Marke knacken. Auch Harald Rieth betonte in seiner Abschiedsrede als Aufsichtsratsvorsitzender den Gedanken des mittelständischen Zusammenhalts und die Solidarität zwischen Groß und Klein, meinte aber gleichzeitig an die Adresse von Kritikern: „Wer schnell voran kommen will, der gehe alleine, das dann aber bitte mit allen Konsequenzen.“ Im Herbst dieses Jahres steht nun bei der Eurobaustoff eine Strategiesitzung von Aufsichtsrat und…
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