Joachim Bengelsdorf

Editorial

Dem BHB sei Dank

Normalerweise – Sorry BHB! – ist der jährliche Baumarktkongress „unseres“ Handelsverbandes immer Anfang Dezember nicht so spannend, dass man darüber einen Kommentar schreiben müsste. Eine gewisse Routine ist angesagt, es gibt mal mehr, mal weniger interessante Veranstaltungen, mal mehr oder weniger gute Referenten etc.
Das war auf dem letzten Kongress, dem inzwischen 16. Baumarktkongress des BHB, nicht der Fall. Ich weiß nicht, ob es die Teilnehmer überhaupt gemerkt bzw. verinnerlicht haben, aber die Kasseler Veranstaltung hatte einen Kunstschwerpunkt. Angefangen vom Bühnenbild über den ersten Referenten bis hin zum Ort der Abendveranstaltung und der speziellen kleinen Ausstellung dort: Kunst war einer der Kernbereiche, der diese BHB-Veranstaltung prägte. Auch wenn der Nutzen den Besucher nicht direkt ansprang, ich fand das Konzept mutig und bereichernd.
Darüber hinaus habe ich noch nie so wenig von den Fachvorträgen mitbekommen wie bei diesem Kongress, weil das Bedürfnis nach Kommunikation einfach so übergroß war. Dabei bewegt die Branche augenblicklich eigentlich kein Aufreger. Praktiker, Max Bahr und Baumax sind abgearbeitet und die Zahlen präsentieren sich im Allgemeinen solide. Dennoch habe ich noch nie die Diskussionsbereitschaft unter den Kongressteilnehmern als so intensiv wahrgenommen wie in Kassel.
Das lag auch, aber beileibe nicht nur, am Veranstalter selbst. Dankenswerterweise hat er höchstpersönlich für Gesprächsstoff für die Vorabendveranstaltung und für den ersten Kongress­tag gesorgt. Die Neubesetzung des BHB-Vorstands ist immer eine etwas heikle Angelegenheit, vor allem, wenn es um die Position des Sprechers geht. Die Bewerber stehen dafür nicht gerade Schlange. Und passt der Kandidat dann auch vom Typ her, ist er ein Mann des Ausgleichs oder polarisiert er eher? Darüber hinaus muss auf einen gewissen Proporz im Vorstand geachtet werden.
Der Wechsel an der Spitze, beschlossen am Vortag des Kongresses, ging dieses Mal leider nicht ganz so harmonisch und geräuschlos über die Bühne. Erich Huwer stand vor drei Jahren als Sprecher zur Verfügung, als es kein anderer tun wollte. Und wer ihn kennt, wusste schon damals, auf was man sich in etwa einzustellen hatte. Überraschungen durfte es eigentlich nicht geben. Vielleicht hat man ihn während seiner Zeit als Vorstandssprecher auch mit zu wenig intern geäußerter Kritik begleitet, so dass seine Überraschung, dass ein Wechsel gewünscht war, auch so groß war.
Die Wunden werden heilen und der BHB seine Aufgaben, die jetzt gemacht werden müssen, erledigen. Ich befürchte allerdings, dass die nächsten BHB-Kongresse dann nicht mehr so spannend sein werden. Eigentlich schade.
Joachim Bengelsdorf
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