Dr. Karlheinz Dickerhof, Geschäftsführer der Peter Kwasny GmbH
Dr. Karlheinz Dickerhof (65) studierte Organische Chemie in Mainz und arbeitete rund 20 Jahre für die heutige BASF Coatings. Ende 2002 wechselte Dickerhof zu der Peter Kwasny GmbH, um dort als Geschäftsführer den aufstrebenden professionellen Aerosolbereich weiter zu entwickeln.
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Forschung und Entwicklung - Kwasny

Wasser ist die Lösung

Kwasny bietet mit Belton free ein Lackspray auf Wasserbasis an. Ein Hintergrundgespräch mit Geschäftsführer Dr. Karlheinz Dicker­hof, der an der Entwicklung des Produktes wesentlich beteiligt war.
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Was war der Beweggrund, die Wasserlacktechnologie für Lackspraydosen weiterzuentwickeln?


Dr. Karlheinz Dickerhof: Die Entwicklung und Produktion von Lösemittellacken werden sehr stark von der Gesetzgebung beeinflusst und unterliegen mittlerweile starken Restriktionen und ständigen weiter verschärften Verordnungen. Das macht es nicht einfach, bei der Entwicklung neuer lösemittelbasierter Produkte, den gesetzlichen Bestimmungen zu folgen. Wir haben uns deshalb überlegt, wie wir aus dieser gesetzlichen Zwangsjacke herauskommen.

Gab es bei der Entwicklung spezifische Herausforderungen?


Dickerhof: Wasserbasierte Produkte gibt es ja bei Bautenlacken bereits seit rund 25 Jahren. Das Problem bei Sprühlacken ist, dass sie ein Treibgas brauchen. Genau dieses aber  reagiert mit den wässrigen Bindemitteln. Geschieht dies, flocken die Pigmente aus, ähnlich wie saure Milch in einer Tasse Kaffee.

Wie haben Sie das Problemin den Griff bekommen?


Dickerhof: Um dieses physikalisch-chemische Grundproblem zu lösen, brauchte es intensive Forschung, die nur von Spezialisten geleistet werden kann. Wir haben uns deshalb an die BASF SE in Ludwigshafen gewandt. Da ich selbst dort lange Jahre beschäftigt war, gelang es uns, über die richtigen Ansprechpartner Interesse für das Projekt "Aerosolstabile Wasserlacke" zu wecken und die BASF davon zu überzeugen, dass es sich um ein wichtiges Projekt handelt. 

Wie lange dauerte es, bis das Projekt marktreif war?


Dickerhof: Die Entwicklungszeit belief sich etwa auf drei Jahre. Darüber hinaus mussten wir aber noch sicherstellen, dass das Produkt lagerstabil ist. Und das dauerte nochmals zwei Jahre, um dies abschließend zu ergründen.

Was denken Sie, wie lange Sie den Vorsprung halten können?


Dickerhof: Es gibt ja bereits andere wässrige Aerosole auf dem Markt. Allerdings haben wir in der Tat, was die Produkteigenschaften anbelangt, einen Vorsprung, insbesondere, was die Trockenzeiten und die Oberflächeneigenschaften betrifft. Wir werden natürlich daran arbeiten, das Produkt weiter zu verbessern und weitere Anwendungsfelder zu erschließen. So werden wir versuchen, den Vorsprung so lange es geht zu halten.

Vor allem stolz sind Sie aufdie hohe Umweltfreundlichkeit Ihres Produktes ...


Dickerhof: Genau! Mit einem Lösemittelanteil…
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