Abschied Hartmut Richter, Hagebau-Aufsichtsrat
In Berlin schied Hartmut Richter (2 v. r. neben Sonja Zietlow) aus dem Amt des Auf­sichtsratsvorsitzenden. Die Abendveranstaltung bot den feierlichen Rahmen für den Dank der Hagebau-Geschäftsführung.
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Der Fluch des Erfolges

Drei spannende Themen bestimmten die diesjährige Gesellschafterversammlung der Hagebau in Berlin.
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Rein äußerlich stand die diesjährige Gesellschafterversammlung der Hagebau in Berlin im Zeichen des Wechsels des Aufsichtsratsvorsitzenden. Dass Hartmut Richter nach sieben Jahren an der Spitze des Gremiums (und nach insgesamt 20-jähriger Zugehörigkeit) die Führung an Johannes Schuller abgab, war das beherrschende Momentum bei den offiziösen Veranstaltungen und Terminen. Hartmut Richter schied wegen der in der Satzung der Kooperation festgeschriebenen Altersgrenze aus. Dass das dem Lübecker nicht ganz leicht fiel, war zu merken, aber auch verständlich. Mit Johannes Schuller tritt jetzt jemand an die AR-Spitze, der in früheren Jahren auch durch kritische Wortmeldungen Profil gewonnen hat. Der Ingolstädter wird seine Spuren hinterlassen und diese werden vielleicht etwas süddeutscher aussehen als bisher.
Denn Diskussionsbedarf bestand in Berlin, schließlich stehen wichtige Grundsatzentscheidungen an. Für einige wird man sich Zeit lassen können, andere drängen trotz ihrer Komplexität so sehr, dass man sie offensiv angehen muss. So wurde deutlich, dass von einigen Gesellschaftern über eine neue, effizientere Rechtsform der Hagebau nachgedacht wird. Die Kooperation sei in ihrer jetzigen Größe mit einem Umsatz von über sechs Mrd. € als GmbH & Co. KG nur noch schwer zu führen und zu entwickeln, hieß es. Und: Man müsse jetzt einen Spagat hinkriegen zwischen den Anforderungen eines Konzerns und den sehr individuellen Ansprüchen mancher Gesellschafter. Die Vorteile einer GmbH & Co. KG (u. a. übernimmt die GmbH die Rolle des persönlich haftenden Gesellschafters, womit eine eventuelle Haftung sich auf die Stamm- bzw. Kommanditeinlagen beschränkt) kann sich ins Negative drehen, weil durch die geringen Sicherheiten die Kreditwürdigkeit eingeschränkt ist.
Eine Lösung könnte in der Umfirmierung in eine KGaA (auf Aktienbasis) liegen. Diese in Deutschland eher seltene Rechtsform (gezählt wurden 2013 insgesamt 116 Kommanditgesellschaften) ist vor allem für Familienunternehmen interessant. Der scheidende Aufsichtsratschef Hartmut Richter sprach dieses Thema offen an, wohl weil er sich jetzt auch etwas freier fühlt: "Bestimmte Dinge sagt man nicht, wenn man wiedergewählt werden will", so Richter.
Ein weiterer Problemkreis ist durch die Etablierung eines quasi zweiten…
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