Alexander Kremer, BHB-Vorstand
Alexander Kremer ist Inhaber und Geschäftsführer der Garten-Center Kremer GmbH und Mitglied des BHB-Vorstands.
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Interview

Corona beschleunigt alles

Im Interview spricht Alexander Kremer über die Folgen der Pandemie, nachhaltige Sortimente, seine Erfahrungen aus dem BHB-Vorstand und seine Erwartungen an Fachmessen in der Zukunft. 
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Warum hat es diese Pandemie gebraucht, um viele jüngere Leute ins Gartencenter zu bringen?

Alexander Kremer: Wir stellen nicht erst seit diesem Jahr fest, dass jüngere Leute kommen. Gärtnern wird wieder sexy. Jeder Trend erzeugt am Ende auch einen Gegentrend. Je digitaler alles wird, je mehr sich alles durchbeschleunigt, desto größer die Sehnsucht nach analogen Erlebnissen. Ich glaube, dass wir diese Entwicklung schon vorher hatten, dass Corona sie aber beschleunigt hat.

 

Was tun Sie dafür, dass es so bleibt?

Unser Sortiment ist deutlich moderner geworden und auch unsere Kundenansprache. Beispielsweise haben die Social-Media-Kanäle heute für uns eine ganz andere Relevanz als noch vor zwei Jahren.

 

Ein wichtiges Thema der Jüngeren ist die Nachhaltigkeit. Wie schlägt es sich bei Ihnen nieder?

Das Thema Nachhaltigkeit war vor Corona schon da. Diese Corona-Erfahrung beschleunigt aber den Wunsch nach Nachhaltigkeit noch einmal stärker. Und das wird sich nicht nur bei uns in der Gartencenterbranche bemerkbar machen, sondern überall. Ob es um Verbrennungsmotoren geht oder das Reiseverhalten: Ich glaube, dass die Achtsamkeit, die uns Corona abverlangt, auch Konsummuster grundlegend verändert und damit auch unsere Sortimente.  

 

So ganz radikal umgebaut haben Sie die Sortimente ja auch in Ihrem Naturgartencenter nicht. Sie beraten in Richtung nachhaltigerer Sortimente, aber Sie schaffen die anderen nicht ab.

Unser Beitrag zu einer kleinen Verbesserung der Welt kann es sein, viele Menschen zu erreichen. Und viele Menschen erreichen wir nicht, indem wir unterrichten, sondern wir müssen unterhalten. Deshalb wollen wir weiterhin auf dieser bejahenden und eher empfehlenden und nicht verbietenden Grundhaltung bleiben und versuchen, möglichst viele Menschen von der Idee des Naturgartens zu überzeugen. Ich halte nichts von totalitären, dogmatischen Ausgrenzungen, weil ich glaube, dass das die Zielgruppe und die Reichweite kleiner macht. Das verschreckt eher, als dass es einlädt zur Nachahmung.

Wir werden versuchen, unseren Beitrag zu leisten, indem wir uns beispielsweise das Ziel gesetzt haben, ab 2022 keine Einwegverpackungen von Pflanzen mehr zu benutzen. An diesem Ziel müssen wir hart arbeiten, weil wir unsere Gärtner dabei mitnehmen müssen.

 

Sie machen vieles anders als andere. Unter anderem sind Sie nicht nur Mitglied im VDG, sondern auch im BHB und arbeiten da auch im Vorstand mit. Bei der Frage, ob man Nachhaltigkeit auf die Fläche bringt – haben da Gartencenter gegenüber

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