Er kann machen, was er will. Und genau das macht er: was er will. Zum Beispiel ein Gartencenter bauen, bei dem die Bäume durchs Dach wachsen.
Dieses Gartencenter, in dem die Bäume in den Himmel wachsen, steht in Siegen und gehört Alexander Kremer. Denn der Mann macht die Dinge nicht so, wie andere sagen, dass man sie machen muss (weil es vorgeblich nur so geht), sondern er macht sie so, wie sie zum Unternehmen passen, das er führt. „Das passt zu uns“ oder „das passt nicht zu uns“ – das sagt er oft, wenn er über sein Unternehmen spricht, das er in vierter Generation von seinem Vater übernommen hat und das er, so wie seine Vorfahren es gehalten haben, in einem besseren Zustand, als er es bekommen hat, an die fünfte weitergeben will.
So wie es aussieht und wie es im Moment läuft, wird ihm das gelingen. Dabei liegt die Messlatte hoch. „Wir hatten Gartencenter, die liefen super erfolgreich“, sagt er, um gleich nachzuschieben: „Aber die passten irgendwann nicht mehr zu uns.“ Und vor allem: Das erschien ihm nicht zukunftsträchtig für sein Unternehmen. „Pflanzensupermärkte sollen andere bauen.“
Denn Alexander Kremer hat für sich und seine Gartencenter eine neue Leitlinie gefunden, an der er sein Unternehmen ausrichtet: „Näher an der Natur“. Konsequenterweise betreibt er jetzt nur noch Naturgartencenter, wie er sie nennt. Das begann 2020, als am Stammsitz Lennestadt-Altenhundern der Markt – einschließlich Gartenmuseum – komplett neu gebaut wurde. Zwei Jahre später wurde die Filiale Remscheid mit ihrer Grüntopia-Ausstellung umgebaut, 2023 wurde der Standort Lüdenscheid und im vergangenen Jahr Gummersbach in ein Naturgartencenter umgewandelt.
Und nun Markt Nummer fünf in Siegen, eröffnet Mitte März 2025: Es ist der erste neu eröffnete Kremer-Standort seit Lennestadt und der erste komplett neu erschlossene seit Lüdenscheid mit der Eröffnung 2011. Eigentlich hätte er schon viel früher kommen sollen, man war nämlich schon vor 17 Jahren in Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer Ikea, der gegenüber einen Standort hat. Aber erst vor drei Jahren war man sich einig geworden – und direkt nach Vertragsabschluss hat Alexander Kremer wieder etwas gemacht, was man eigentlich nicht tut: den Eröffnungstermin auf den Tag genau kommuniziert. Den hat er – fast – gehalten: Trotz allerlei Schwierigkeiten ging der Markt mit nur einer Woche Verspätung in Betrieb.
Auch – und gerade! – der neue Siegener Markt ist kein Gartencenter von der Stange: „Jedes Gartencenter soll…