Die neuen Schlauchboxen werden nicht an der Wand, sondern mittels Erdspieß im Erdreich befestigt.
Die neuen Schlauchboxen werden nicht an der Wand, sondern mittels Erdspieß im Erdreich befestigt.

Gardena

Explosion der Nachfrage

Gardena meldet für das erste Halbjahr 2020 ein zweistelliges Umsatzplus. Das liegt natürlich auch am branchenweiten Corona-Effekt. Aber nicht nur. Schließlich haben die Ulmer ihren Umsatz in fünf Jahren verdoppelt. 

Auch wenn sich die Gartenbranche (zusammen mit den Kollegen aus dem Baumarkt) in diesen Monaten alle Mühe geben, nicht triumphalistisch aufzutreten, ist allen klar: Corona hat dem Absatz einen ordentlichen Schub gegeben.

Oder mehr als das. Von einer „Explosion der Nachfrage“ als Folge der Pandemie insbesondere nach der Lockerung auch in anderen Ländern sprach Pär Åström, President der Gardena Division im Husqvarna-Konzern.

Auf einer Pressekonferenz, die ins Internet verlegt war, ging er auf die Rahmenbedingungen seit Ausbruch der Pandemie ein. Dabei hob er die Herausforderungen unter anderem für die Produktionsplanung und Logistik hervor, um dann auch den mehr als sehr guten Absatz zu erwähnen. So ist die Gardena Division im ersten Halbjahr 2020 zweistellig gewachsen und hat ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,9 Prozent auf 631 Mio. Euro erhöht.

Das Unternehmen habe von der gesteigerten Verbrauchernachfrage nach Gartenbedarf profitiert, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. So sehr der gesamte Gartenmarkt einen positiven Corona-Effekt verspürt hat, muss im Falle von Gardena doch festgehalten werden: Die Ulmer wachsen nicht erst jetzt, sondern haben einen seit Jahren eingeschlagenen Wachstumskurs fortgesetzt. „Wir haben unseren Umsatz innerhalb von fünf Jahren verdoppelt“, berichtete Pär Åström. Von 2014 bis 2019 ist der Umsatz von 4,212 Mrd. SEK auf 8,343 Mrd. SEK (790 Mio. Euro) gestiegen, zuletzt mit einer jährlichen Wachstumsrate von 22,7 Prozent. Im jeweils ersten Halbjahr ist der Umsatz seit 2014 sogar um 135 Prozent gewachsen.

 

Pär Åström (l.), President der Gardena Division, und Vertriebschef Tobias M. Koerner
Pär Åström (l.), President der Gardena Division, und Vertriebschef Tobias M. Koerner standen live im Internet Rede und Antwort.

Thema der Pressekonferenz war auch die zusammen mit Bosch gegründete Power for All Alliance. Åström hob noch einmal die Bedeutung des Systemgedankens hervor, der für Gardena schon immer maßgeblich gewesen sei. Finanzielle Aspekte stünden bei der Kooperation nicht im Vordergrund. „Es war eine strategische Entscheidung“, sagte Åström. Weil es außerdem lediglich um den Zukauf von Akkus von Bosch gehe, seien auch kartellrechtliche Fragen nicht relevant. Dass die Power for All Alliance vom Handel positiv aufgenommen wurde, bestätigte Tobias M. Koerner, Vice President Global Sales der Gardena Division. „Der Markt hat darauf gewartet“, sagte er.

Koerner gab auch einen Einblick in die Aktivitäten, die über die Entwicklung neuer Produkte hinausgehen. Unter dem Stichwort „Kooperationen“ beispielsweise hat Gardena in Zusammenarbeit mit Neudorff fünf biologische Dünger herausgebracht und testet die Akzeptanz nun in Tschechien.

Ein weiteres Stichwort lautet „Experimente“, zu dem sich die Ulmer der Frage gestellt haben: „Gibt es einen Markt für dekorative Gartenelemente als System?“ Nach Tests mit zehntausenden Facebook-Nutzern ging daraus schließlich das System ClickUp! hervor, ein FSC-zertifizierter Lärchenholzstiel mit verschiedenen Aufsätzen für jede Jahreszeit: Insektenhotel, Pflanzschale, Regenmesser, Fackel und Vogelfutterstation sind zum Auftakt verfügbar.

Gardena, Insektenhotel, ClickUp!
Design mit System:Zu ClickUp! gehörtauch ein Insektenhotel.

Darüber hinaus stellt Gardena wieder zahlreiche Neuheiten für die kommende Saison 2021 vor. Hierzu gehört unter anderem eine Garten-Schlauchbox, die sich mit einem Erdspieß aus Metall frei im Garten platzieren und rundum schwenken lässt.

Ein neues Kapitel hat man mit der Einführung der Bluetooth-Technologie aufgeschlagen. Es ist eine Lösung für alle Gartenbesitzer, die sich unkompliziert und nur aus kurzer Entfernung mit einzelnen Geräten wie dem Mähroboter, der Bewässerungssteuerung oder den neuen, besonders flachen Sensoren verbinden und diese per App bedienen wollen.

Denn dafür benötigt man nicht mehr als eine Bluetooth-Verbindung (also keinen Internet-Zugang) und die kostenlose Gardena-Bluetooth-App auf dem Smartphone oder Tablet. Aus einer Entfernung bis zu zehn Metern vom Gerät lässt es sich nun einfach in der App konfigurieren.

Auch der neue Mähroboter Sileno minimo gehört zu den Blue­tooth-Produkten. Er ist in zwei Modellvarianten, für 250 oder 500 m² Rasenfläche, erhältlich. Zeitpläne und weitere Einstellungen lassen sich auch hier per App vornehmen. Die Mähroboter Sileno city und life lassen sich ab der nächsten Gartensaison ebenfalls mit der neuen Bluetooth-App bedienen. Die Bluetooth-Geräte lassen sich jedoch nicht untereinander vernetzen und auch nicht mit dem Gardena smart system kombinieren.

Bereits diesen Herbst auf den Markt kommt der neue Laub- und Rasensammler – eine echte Innovation, die ohne Motor auskommt: Beim Schieben des Sammlers befördern speziell geformte Borsten aus Kunststoff das Laub in seinen großen Fangsack. 

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