Gardena-Chef Pär Åström (r.) und Vertriebschef Tobias M. Koerner
Gardena-Chef Pär Åström (r.) und Vertriebschef Tobias M. Koerner haben aktuelle Zahlen und künftige Projekte präsentiert.

Gardena

Traumhafte Aussichten

Gardena sieht sich in seiner Wachstumsstrategie auch von Turbulenzen in der Lieferkette nicht gebremst. Nun rückt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in den Vordergrund. Oberstes Ziel bleibt der Traumgarten des Hobbygärtners.

„Realise your gardening dreams“: Unübersehbar hatte die Kommunikationsabteilung von Gardena das Schild im Vintage-Stil hinter Pär Åström und Tobias M. ­Koerner aufgehängt. Und der President der Gardena Division im Hus­qvarna-Konzern und der Vice President Global Sales betonten es auf der Pressekonferenz, die ein weiteres Mal online stattfinden musste, denn auch immer wieder: „Wir wollen dem leidenschaftlichen Gärtner dabei helfen, seine Gartenträume zu verwirklichen.“

Wie realistisch dieser Anspruch auch immer sein mag, jedenfalls hat die Wachstumsstrategie, die der Gardena-Chef mehrfach ansprach, zu einigermaßen traumhaften Umsatzsteigerungen geführt – und das nicht erst seit dem Corona-Schub vor einem Jahr. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres ist der Umsatz (wie bereits gemeldet) um 8,5 Prozent auf 7,358 Mrd. SEK (726 Mio. Euro) gestiegen. Für das gesamte Jahr 2020 hatte Gardena ein Plus von 13,0 Prozent auf 9,427 Mrd. SEK (934 Mio. Euro) gemeldet. Damit hat das Unternehmen seinen Jahresumsatz von 2014 bis 2020 mit einem Plus von 124 Prozent deutlich mehr als verdoppelt. Der Umsatz jeweils im ersten Halbjahr ist in diesem Zeitraum um 157 Prozent gestiegen.

„Die Leidenschaft fürs Gärtnern wird weiterhin wachsen“ 
Pär Åström, President Gardena Division bei Husqvarna

„Die Leidenschaft fürs Gärtnern wird weiterhin wachsen“, äußerte sich Åström zuversichtlich zu den Aussichten auf die kommenden Jahre. „Die Zukunft ist glänzend für ein Gartenunternehmen wie Gardena“, sagte der Gardena-Chef. Der Hersteller hat den Angaben zufolge sein Geschäft vor allem im Ausland weiter gestärkt. Obwohl der Jahresverlauf in den Heimatmärkten Deutschland, Österreich und der Schweiz von ungünstigem Wetter für die Gartenbewässerung mit viel Regen geprägt war, sind die Umsätze auch hier leicht gewachsen.

Zurückhaltend im Design, fortschrittlich in der nachhaltigen Umsetzung: Die neue EcoLine-Produktfamilie wird teilweise aus Recyclingmaterial hergestellt.
Zurückhaltend im Design, fortschrittlich in der nachhaltigen Umsetzung: Die neue EcoLine-Produktfamilie wird teilweise aus Recyclingmaterial hergestellt.

Pär Åström und Tobias M. ­Koerner berichteten allerdings auch von den weniger traumhaften Umständen, die zu Schwierigkeiten in der Lieferkette geführt haben. Insbesondere gestiegene Frachtkosten, die mangelnde Verfügbarkeit von elektronischen Komponenten sowie die Preisentwicklung bei Rohstoffen wie Metall und Kunststoff fielen ins Gewicht. So sind beispielsweise die Preise für einen Container aus Fernost von rund 1.000 USD auf jetzt 9.000 USD gestiegen, erläuterte Koerner. Die erhöhten Kosten werden dazu führen, „dass die Preise für unsere Produkte ansteigen werden. Darüber haben wir unsere Handelskunden bereits informiert“, fügte er hinzu.

Vor dem Hintergrund der Wachstumsstrategie investiert Gardena in seine Produktions­standorte. Erst zu Beginn dieses Jahres hat das Unternehmen eine Erweiterung seines Werks Heuchlingen im Landkreis Heidenheim in Betrieb genommen. Hierfür wurden rund 15 Mio. Euro investiert. Aktuell wird ein weiterer erheblicher Ausbau dieses Standorts geprüft, heißt es. Über die entsprechenden Pläne soll noch in diesem Jahr entschieden werden.

Pär Åström und Tobias M. ­Koerner berichteten allerdings auch von den weniger traumhaften Umständen, die zu Schwierigkeiten in der Lieferkette geführt haben. Insbesondere gestiegene Frachtkosten, die mangelnde Verfügbarkeit von elektronischen Komponenten sowie die Preisentwicklung bei Rohstoffen wie Metall und Kunststoff fielen ins Gewicht. So sind beispielsweise die Preise für einen Container aus Fernost von rund 1.000 USD auf jetzt 9.000 USD gestiegen, erläuterte Koerner. Die erhöhten Kosten werden dazu führen, „dass die Preise für unsere Produkte ansteigen werden. Darüber haben wir unsere Handelskunden bereits informiert“, fügte er hinzu.

Vor dem Hintergrund der Wachstumsstrategie investiert Gardena in seine Produktions­standorte. Erst zu Beginn dieses Jahres hat das Unternehmen eine Erweiterung seines Werks Heuchlingen im Landkreis Heidenheim in Betrieb genommen. Hierfür wurden rund 15 Mio. Euro investiert. Aktuell wird ein weiterer erheblicher Ausbau dieses Standorts geprüft, heißt es. Über die entsprechenden Pläne soll noch in diesem Jahr entschieden werden.

Mähroboter mit Navi

Aus den Neuheiten für die Saison 2022 sticht eine Weiterentwicklung für das Gardena smart system hervor. Die Lona-Technologie verbindet in ihrem Namen Localisation und Navigation. Die neue Mähroboter-Generation smart Sileno city und smart Sileno life werden damit ausgestattet.

Dank Lona und GPS-gestützter Navigation ist der Mähroboter in der Lage, den kompletten Garten zu erfassen und eine Karte zu erstellen. Diese Karte wird in der Gardena smart system App abgebildet. Hier lassen sich dann beispielsweise verschiedene Zonen definieren. Für diese kann der Gartenbesitzer  dann die Mähintensität und -frequenz festlegen. So können beispielsweise schattige Bereiche weniger häufig gemäht oder ausgespart werden.

Gardena smart system

Einen Schwerpunkt setzt Gardena auch in der Kommunikation auf das Thema Nachhaltigkeit. Damit das keine Traumgespinste bleiben, hat sich das Unternehmen nachprüfbare Ziele gesetzt und ein eigenes Programm namens „Sustainovate“ initiiert, das sich in den kommenden fünf Jahre auf drei Handlungsfelder konzentriert: die weitere Reduzierung von Treibhausgasen, eine effiziente und sparsame Pflanzenbewässerung und die Stärkung der Kreislaufwirtschaft durch den Einsatz von recycelten Materialien.

Dazu stellt Gardena für die kommende Saison eine eigene Produktfamilie unter dem Namen EcoLine vor, für deren Produktion recycelte Materialien eingesetzt werden. Sie besteht aus einer Grundausstattung für die Bewässerung mit Brause, Regner und Verbindern sowie drei Handgeräten und einer Gartenschere.

In den Kunststoffanteilen steckt zu mindestens 65 Prozent recyceltes Material, das zum überwiegenden Anteil aus Haushaltsmüll stammt. Bei einigen Produkten sind es sogar mehr als 90 Prozent. Die unterschiedlichen Recyclinganteile ergeben sich aus den unterschiedlichen Materialanforderungen, die an die jeweiligen Komponenten gestellt werden.

(Quelle: Gardena)

Abhängig von den Eigenschaften und Funktionen, die die unterschiedlichen Produkte erfüllen müssen, haben die Gardena-Experten Möglichkeiten und Grenzen der Materialzusammensetzungen bis ins Detail erarbeitet, so das Unternehmen. Besonderen Wert sei auf die kompromisslose Qualität in Sachen Funktionalität und Langlebigkeit gelegt worden. Konkret: Auch auf diese Produkte gibt der Hersteller 25 Jahre Garantie.

Auch die Metallteile bestehen teilweise aus recyceltem Material. Die jeweiligen Anteile werden für jedes Produkt genau einzeln ausgewiesen. Die Verpackung besteht aus recycelter Wellpappe und ist mit wasserbasierter Tinte bedruckt.

Die zurückhaltende Farbgebung in Kombination mit Metallelementen verleihe den Geräten eine moderne und hochwertige Anmutung, beschreibt der Hersteller das Design. Dass die meisten Kunststoffelemente schwarz sind, hat seinen Grund allerdings auch darin, dass Farbgebung bei Recyclingmaterial immer schwierig ist. Auf Orange beispielsweise verzichtet Gardena bei dieser Produktlinie ganz. Das mögen die hauseigenen Produktdesigner nicht zuletzt mit Blick auf das Markenbild vielleicht kritisch gesehen haben – der Glaubwürdigkeit in Sachen Nachhaltigkeit scheint es jedenfalls nicht zu schaden: Die Produktlinie ist bereits für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2022 nominiert.

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