Fahrrad und E-Bike-Industrie trotzen der Krise
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Fahrrad- und E-Bike-Industrie trotzt der Krise

Angefeuert durch die Corona-Pandemie und deren Folgen wie gesteigertes Gesundheitsbewusstsein und die Angst vor einer Ansteckung in Bus und Bahn, boomte 2020 das Radfahren. Spürbar war das im Handel und auf Herstellerseite.   
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Die Corona-Pandemie bestimmt seit gut einem Jahr das Leben in Deutschland und hatte ungeahnte Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft. Während viele Branchen unter den weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Erregers zu leiden hatten, entwickelten sich Fahrrad und E-Bike zum Verkehrsmittel der Stunde, berichtete der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) im Herbst 2020 in einem Stimmungsbarometer.  

Bereits im Jahr 2019 habe sich die Branche über Rekordumsätze freuen können, angetrieben von der ungebremsten Nachfrage nach E-Bikes. Und auch das darauffolgende Jahr sei aufgrund des milden Januars vielversprechend gestartet. Mitte Februar kam es dann aber zum Shutdown in China und anderen Teilen Asiens. Lieferketten waren gestört oder gar unterbrochen. Hersteller von Fahrrädern, E-Bikes, Komponenten und Zubehör konnten, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt produzieren. Mitte März mussten dann auch die Fahrradgeschäfte in den meisten Bundesländern schließen. Der Abverkauf war dadurch bis Mitte April stark eingeschränkt, obwohl Onlineanbieter sehr hohe Absätze zu melden hatten. Seit Öffnung der Fahrradgeschäfte erlebte die Branche dann allerdings einen regelrechten Run auf Fahrräder, E-Bikes, Komponenten und Zubehör. April und Mai waren stärker als die Vorjahresmonate, heißt es weiter im Text. Und auch im Juni sei die Nachfrage nach Produkten der deutschen und internationalen Fahrradindustrie außergewöhnlich hoch gewesen, so der ZIV.

Als Gründe für diesen Boom nannte der Verband die Meidung des ÖPNV und Umstieg auf alternative Verkehrsmittel, Drang nach Bewegung an der frischen Luft mit ausreichend Abstand sowie geänderte Urlaubspläne zugunsten vermehrter Radreisen im eigenen Land.  

Der Zweirad-Experten rechneten im Herbst damit, dass zwischen Januar und Juni 2020 insgesamt rund 3,2 Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft wurden. Das sei hinsichtlich des Absatzes ein Plus von rund 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres konnten nach Angaben des Verbands in Deutschland jedoch nur 1,39 Millionen Fahrräder und E-Bikes produziert werden. Dies entspricht einem Rückgang von 1,1 Prozent.  

Während der Absatz mit herkömmlichen Fahrrädern, bis auf wenige Ausnahmen, seit Jahren einen leichten Rückgang zu verzeichnen hat, rechnet der Zweirad-Industrie-Verband im ersten Halbjahr 2020 mit einem Absatzpuls von rund 6,1 Prozent auf 2,1 Millionen Stück. Die Kategorie E-Bike habe erneut zweistellig wachsen können…

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