Der BHB-Kongress tagt endlich wieder im Präsenzmodus im ehemaligen Bundestagsplenum in Bonn.
Der BHB-Kongress tagt endlich wieder im Präsenzmodus im ehemaligen Bundestagsplenum in Bonn.

BHB

Existenziell wichtig

Zweimal musste der BHB-Kongress wegen Corona ins Internet verlegt werden, jetzt kann sich die Branche wieder live treffen. Aber warum ist das so wichtig? 

Wenn am 23. und 24. November im Bonner WCCB (dem ehemaligen Bundestagsgebäude) der 23. Internationale Baumarktkongress eröffnet wird, ist das für die meisten Teilnehmer erklärtermaßen ein besonderes Ereignis: Nach zwei digitalen Ausgaben kehrt der BHB-Kongress in diesem Jahr wieder in den Präsenzmodus zurück.

Die Branche braucht das. Das war, betont der BHB, auch die einmütige Aussage zahlreicher Branchen-Führungskräfte, die Ende September auf der Internationalen Eisenwarenmesse in Köln unterwegs waren. Gerade die Möglichkeit, sich in der spezifischen Kongressumgebung unter den Entscheidern von Handel, Industrie und Dienstleistungsunternehmen direkt austauschen zu können, werde in diesem Jahr besonders gesucht und geschätzt.

Die Veranstalter des Kongresses haben die positiven Learnings der vorangegangenen digitalen Events mitgenommen, versichern sie. So zeigte sich, dass die Unternehmen ihre nachgelagerten Führungsebenen stärker als sonst mit in die Veranstaltung eingebunden haben, da dies ohne größeren Anreise-Aufwand möglich war. Deshalb setzt der BHB jetzt mit neuen Programmformaten wie den Roundtables auf eine hohe Attraktivität für operative Themen und bietet vergünstigte Tagestickets nur für den zweiten Kongresstag.

Vor einem Jahr hat Peter Wüst den eBHB aus dem Studio heraus moderiert.
Zweimal hat Peter Wüst den eBHB aus dem Studio heraus moderiert.

Darüber und über die Bedingungen des Kongress-Neustarts in Präsenz spricht BHB-Geschäftsführer Peter Wüst im Interview mit diy:

 

Die beiden Ausgaben des eBHB haben gut funktioniert und sind in der Branche positiv aufgenommen worden. Warum ist es dann so wichtig, wieder einen Live-Kongress zu veranstalten?

Peter Wüst: In der Tat haben wir für die zweimalige Umsetzung des Kongresses als digitalen eBHB viel Zuspruch und auch Anerkennung bekommen. Das ist zum einen natürlich unseren treuen Unterstützern aus Handel, Industrie und Dienstleitung zu verdanken, die auch unter den digitalen, erschwerten Umständen bei den wichtigsten Branchentreffen dabei waren und so erst die aufwändige Ausrichtung ermöglich haben. Zum anderen haben wir aber auch von Anfang an neben hochklassigen Referenten in eine sehr professionellen Ausstattung und Umsetzung investiert – wir konnten also unsere Aufgabe als Learning- und als Networking-Veranstaltung auch in diesem Rahmen erfüllen.

Aber gerade letzteres ist eben durch den digitalen Abstand limitiert. Eine Branche wie die unsere benötigt jedoch immer auch die persönlichen Kontakte auf allen Ebenen, auch und gerade in schwierigen Zeiten wie diesen. Da ist die tatsächliche Begegnung und das Sprechen miteinander existenziell wichtig, nicht nur zur Problemlösung, sondern auch für eine gute Atmosphäre. Das kann ein Remote-Format eben nicht leisten, und deshalb freuen wir uns umso mehr auf den ersten „Live-BHB“ seit nunmehr fast drei Jahren.

 

Gibt es dennoch Erkenntnisse aus den beiden eBHB, die man für den Kongress in Präsenz übernehmen und nutzen kann?

Ja, die gibt es. Unsere Teilnehmer und Mitglieder haben im digitalen Format sehr viel stärker als sonst die nachgelagerten Führungsebenen und andere operative Mitarbeiter aus den Unternehmen an den BHB herangeführt. Das zeigt, dass wir mit unseren Themen den Nerv treffen und diese Mitarbeitenden auch künftig direkt mehr einbinden müssen und wollen. Durch spezielle Programmpunkte wie sehr operative Roundtables und Diskussionsrunden werden wir hier direkte Verknüpfungen anbieten und wollen auch für die Unternehmen zum Beispiel durch Einzel-Tagestickets für Tag zwei et cetera Anreize bieten, diese Kolleginnen und Kollegen mit einzubinden.

 

Welche Erwartungen haben der BHB und sein Vorstand an den Kongress 2022?

Zuerst die Pandemie, jetzt Energiekrise und Inflation: Die aktuelle Polykrise konfrontiert uns alle mit riesigen Herausforderungen, die unsere Branche nur bewältigen kann, wenn sie tatsächlich zusammensteht. Das gilt natürlich zum einen für die inhaltliche Seite – Baumärkte haben mit ihrem riesigen Sortiment die besten Chancen, bei den Menschen auch in Krisenzeiten als Partner für Energiesparen, Dämmen, Renovieren und so weiter im Fokus zu bleiben. Dazu braucht es den Verbund von Handel, Industrie und Dienstleistern – wir müssen also unsere Kompetenzen bündeln und dies auch kommunizieren. Sich hierzu zu verabreden, dafür muss der BHB-Kongress die entscheidende Bühne sein. Dazu wollen wir BHB-Mitglieder in Bonn bereitstehen.

 

Haben sich die Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglicherweise geändert? Wie geht der Veranstalter darauf ein?

Der BHB-Kongress ist ja traditionell quasi der große Familientreff der Branche. Viele sind bereits seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten eng damit verknüpft und freuen sich auf die drei Tage. Den Rahmen dafür werden wir auch immer schaffen. Inhaltlich ist es durch die schon erwähnte Krisenvielfalt natürlich schwieriger geworden. Die Teilnehmer erwarten Ideen und fruchtbaren Austausch miteinander – wobei sich der Inhalt natürlich immer an aktuellen Ereignissen orientieren muss. Hier erwarten die Teilnehmer kreativen Input und Benchmarks Benchmarks, und wir haben dazu ein entsprechendes Programm konzipiert.

 

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn jetzt der BHB-Kongress wieder stattfindet?

Auf Sie alle! Den Begriff Branchenfamilie, den wir vor einiger Zeit geprägt haben, gebrauchen wir nicht zufällig oder willkürlich – die DIY-Branche ist eine gewachsene Struktur, bei der sich die meisten Beteiligten über viele Jahre immer wieder begegnen. Daraus entstehen positiv und produktiv angelegte Geschäftsbeziehungen (und auch Freundschaften), die wir zwangsweise lange auf den elektronischen Austausch beschränken mussten. Nun können wir uns endlich wieder live und real begegnen. So vieles bespricht sich von Angesicht zu Angesicht einfach besser. Und noch eines: Ein gemeinsames Bier oder ein Wein beim Get-Together – oder der Award-Verleihung an Erich Huwer – lässt sich nicht digitalisieren.

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