Laura Rinn
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Kommentar

Ein Flügelschlag

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Seit knapp zwei Jahren bin ich nun in dieser Branche aktiv. In dieser Zeit verging fast keine Veranstaltung, seien es Messen, Kongresse, Firmenbesuche oder Neuproduktvorstellungen, ohne dass man das Thema Nachhaltigkeit wenigstens anriss. Beinah jedes Unternehmen sieht sich als nachhaltig – sei es mit Blick auf Rezepturen der Produkte, Herstellungsweisen, Betrieb der Firmenstandorte, Vermarktung, Rücklauf und Recycling oder schlicht mit dem Motiv, im Sinne der nachfolgenden Generation zu handeln. Das ist ein gutes Zeichen und es stimmt optimistisch. Doch schwingt dabei auch immer die Frage mit: Was ist eigentlich wirklich nachhaltig? Lässt es sich auf dieser Erde überhaupt nachhaltig leben? „Jedes Individuum hat einen Einfluss auf die Umwelt“, sagte Mark Haviland, Gründer von Shift17, im Rahmen des Global DIY-Summit in Kopenhagen.  

In einer globalisierten Welt, in der das Drehen an einem Zahnrad auf diesem Flecken des Kontinents Auswirkungen bis zum anderen Ende des Globus haben kann, scheint es nur schwer möglich, alle Folgen des eigenen Handelns im Blick und unter Kontrolle zu halten. Die Nahrung, die wir essen, die Kleidung, die wir tragen, die Konsumgüter, die wir verwenden – wir haben sie zum großen Teil nicht selbst hergestellt und sind uns meist aller Stationen in der Lieferkette nicht bewusst. Und jede einzelne dieser Stationen wiederum hat ihrerseits Einfluss darauf, wie sich die Welt verändert. Der Butterfly-Effekt, bekannt etwa aus einem 2004 erschienen gleichnamigen Film, ist heute aktueller denn je. Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann zu Ereignissen führen, die sich nur schwer vorhersehen lassen.  

Während Forscher die Folgen des Klimawandels in ihren beängstigenden Auswüchsen bereits erkannt und benannt haben, kommen weitere Krisen wie Corona oder der Ukraine-Krieg als Treiber der Unsicherheit für die Zukunft hinzu. 

Was also tun, wenn der Blick ins Morgen so düster und undurchsichtig scheint? Zugegeben, bei dem Gedanken wird mir oft etwas flau im Magen. Doch immer wieder treffe ich auf Menschen, die vor der gleichen Zukunft stehen, und lasse mich anstecken und inspirieren von ihren Ideen, die die Natur heilen und die Welt ein bisschen gerechter machen wollen. Dann wird mir klar: Der Flügelschlag hat zwar Folgen, doch müssen diese…

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