Horst ist 2018 in Hamburg-Bahrenfeld an den Start gegangen und sollte von Anfang an mehr sein als ein Nahversorgermarkt.
Horst ist 2018 in Hamburg-Bahrenfeld an den Start gegangen und sollte von Anfang an mehr sein als ein Nahversorgermarkt.
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Horst

Mit Horst im Netz

Der in seinem kurzen Leben fast schon legendär gewordene Horst in Hamburg ist geschlossen, aber nicht tot. Schließlich haben seine Macher den Kunden zugehört. 
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Der Markt mit dem betont betulichen Namen galt einmal als eine der wichtigsten Innovationen in der deutschen Baumarktszene: Als Horst in Hamburg-Bahrenfeld 2018 an den Start ging, sah die Branche in ihm so etwas wie den Hipster unter den Baumärkten. Prompt gab es dafür auch gleich eine Auszeichnung: Schon im Januar 2019 wurde er vom Handelsverband Deutschland (HDE) zum „Store of the Year 2019“ in der Kategorie Home/Living gewählt.

„Dann kam Covid.“ Sehr sachlich und eher entspannt schildert Philipp Möller, geschäftsführender Gesellschafter des Hagebau-Gesellschafters Möller & Förster, das Schicksal seines Babys namens Horst; der andere Ziehvater war Arne Schultchen, Gründer des Design-Studios Design for human nature. Nachdem man das Ladengeschäft auf sehr begrenzter Verkaufsfläche noch eineinhalb Jahre weiterbetrieben und den größten Teil der Fläche als Lager genutzt hatte, ist es seit Ende Februar nun endgültig geschlossen; diy hat bereits berichtet.

Möller hat auch gar keinen Grund, wegen Horst unentspannt zu sein. Denn Horst macht, was er schon vorher und erst recht während der Pandemie gemacht hat: Das Konzept macht einfach im Netz weiter.

Dabei war der Online-Shop ursprünglich eben nur ein Teil des Konzepts. Die tragende Säule sollte etwas anderes sein: Events und Workshops. „Der Verkauf sollte eher Beiwerk sein“, erklärt Möller den Ansatz. Es gab Firmen, die den hippen Store für einen fünfstelligen Betrag pro Tag gemietet haben, und es gab Workshops, die von jungen Leuten besucht wurden und die vor allem eines generierten: Kundenfeedback.

„Wie haben wir gemerkt, dass einige Produkte gehen und andere nicht? Wir haben viel mit den Kunden gearbeitet“, sagt Möller. „Dafür waren die Workshops Gold wert. Ein direkteres Kundenfeedback kann man ja eigentlich nicht bekommen.“

Philipp Möller, geschäftsführender Gesellschafter des Hagebau-Gesellschafters Möller & Förster, ist Inhaber von Horst.
Philipp Möller, geschäftsführender Gesellschafter des Hagebau-Gesellschafters Möller & Förster, ist Inhaber von Horst.

Dabei ging es vor allem auch um die Eigenmarke Horst, die von Anfang an zum Konzept gehört hat, und hier wiederum um das Sortiment Farbe. Da hat die Horst-Mannschaft von den Workshop-Teilnehmern gelernt, dass es bei Farbe vor allem um Natürlichkeit geht.

Wobei es sehr häufig Teilnehmerinnen sind. Fast 80 Prozent der Kunden sind nämlich Frauen; altersmäßig ist die Kernzielgruppe zwischen 25 und 45 Jahre alt.

Sie mit „urban“ zu beschreiben, wie es beim hippen Horst-Geschäft in der Hamburger Innenstadt nahe liegt, greift eindeutig zu kurz. „Das Thema ‚Urbanität‘ war am…

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