Kisten und Weinfässer werden gebraucht in Europa gekauft und am Firmensitz bearbeitet. 
Kisten und Weinfässer werden gebraucht in Europa gekauft und am Firmensitz bearbeitet. 

Haupt derdekolieferant

Alles Holz: Deko und Tierbedarf aus einer Hand

Seit über 65 Jahren produziert Haupt im hessischen Hünfeld hölzerne Deko-Artikel für den Garten- und Tierbedarf – dieses Jahr hat das Unternehmen zum ersten Mal seit knapp 20 Jahren auf eine Teilnahme an der Spoga+Gafa verzichtet. 

Rund zwei Jahrzehnte lang war die Haupt derdekolieferant OHG jährlich auf der Spoga+Gafa in Köln vertreten. Mit dem neuen Juni-Termin sieht das Familienunternehmen, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Deko-Artikeln aus Holz für den Garten- und Tierbedarf spezialisiert hat, darin jedoch kaum Mehrwert. „Im Gegensatz zu Wettbewerbern, die ihre Ware im Ausland mit höheren Lieferzeiten herstellen lassen, benötigen wir diesen zeitlichen Vorlauf aufgrund unserer eigenen Fertigung nicht. Zudem können wir im Herbst die Preise für das Folgejahr viel besser festlegen, was im Sommer nur spekulativ wäre“, erklärt Geschäftsführer Benjamin Haupt die Entscheidung.  

Gemeinsam mit seinem Bruder Dominik Haupt leitet er die Geschicke des Unternehmens in mittlerweile vierter Generation. Vom Firmensitz im hessischen Hünfeld beliefert die Firma Haupt seit mehr als 65 Jahren ausschließlich den Groß- und Einzelhandel in Europa. Zu den Kunden zählen dabei unter anderem Gartencenter, Baumärkte und Tierfachgeschäfte, so die Brüder. Diesem Ansatz bleibt man bis heute treu: „Es war schon immer unser Bestreben, unsere Produkte im Fachhandel wiederzufinden. Aus diesem Grund sind wir nie auf den Zug aufgesprungen, unsere Produkte online direkt an den Endkunden zu vertreiben“, erzählt Benjamin Haupt.  

Den Großteil der Produktpalette stellt das Unternehmen am Firmensitz in Deutschland selbst her, die notwendigen Materialien werden dafür schwerpunktmäßig aus Europa bezogen. „Die zentrale Lage in Deutschland und die optimale Anbindung an Speditionen sind für uns ein großer Vorteil“, so Benjamin Haupt. „Auch wenn wir immer noch viele Produkte just-in-time fertigen, so konnten wir die Regellieferzeit in den letzten Jahren auf durchschnittlich drei bis fünf Werktage reduzieren. Das ist insofern beachtlich, als wir unsere Waren zu 98 Prozent auf Palette per Spedition liefern, was automatisch immer längere Laufzeiten im Vergleich zum Paketversand bedeutet“, führt der Geschäftsführer aus.

So werden beispielsweise ausrangierte Weinfässer direkt bei europäischen Winzern und Weingütern gekauft und in Hünfeld umgearbeitet. Nach einer Qualitätsprüfung und entsprechender Klassifizierung, werden alle Metallringe fixiert, wodurch nahezu ausgeschlossen werden kann, dass sie herunter- und die Fässer dadurch auseinanderfallen, wie Haupt betont. Die aus gebrauchten Weinfässern hergestellten Pflanzkübel, Regentonnen oder Kräuterbeete seien gerade im Vergleich zu den üblicherweise verwendeten Whiskyfässern auch wesentlich langlebiger.

Speziell für dekorative Zwecke bietet das Unternehmen auch Holzkisten und Holzregale an. Neben gebrauchten Obstkisten sind auch neu gefertigte Regale und Kisten in unterschiedlichen Größen Teil des Sortiments. „Der Wettbewerb und Preiskampf sind in diesem Bereich sehr groß“, merkt Dominik Haupt an. Die überschaubare Mindestabnahmemenge und zentrale Lage in Deutschland hätten aber bereits viele Unternehmen überzeugt und zu Stammkunden gemacht, so Haupt weiter.

Erleichterung im Markt: Haupt liefert Wurzeln und Korkwaren präsentationsfertig mit EAN-Label.
Erleichterung im Markt: Haupt liefert Wurzeln und Korkwaren präsentationsfertig mit EAN-Label.

„So naturbelassen wie möglich“

Haupt definiert sich jedoch nicht nur über Weinfässer und Holzkisten. Zusätzlich werden am Firmensitz auch Naturhölzer – in der Regel Kiefer, Fichte, Birke oder Eiche – zu beispielsweise Sitzstangen oder Sitzbrettern verarbeitet, auch Zubehörartikel aus anderen klassischen Naturmaterialien wie Kork oder Weinreben produziert das Unternehmen. „Da wir den Großteil unserer Hölzer aus Deutschland und Europa beziehen, können wir beim Transport auf chemische Behandlungen wie Begasung der Ware verzichten. Dadurch bleiben unsere Produkte so naturbelassen wie möglich, was gerade im Tierbedarf sehr wichtig ist“, erklärt Dominik Haupt. Damit die Waren dennoch ungezieferfrei bleiben, führt das Unternehmen eine thermische Behandlung durch.  

Der Markt allein in Deutschland ist riesig... Deswegen steigern wir die Anzahl unserer regalfähigen Produkte deutlich.
Benjamin Haupt, Geschäftsführer, Haupt derdekolieferant

„Bisher haben wir im Tierbedarf oft Eigenmarken für unsere Kunden produziert. Das hat den Nachteil, das uns auf dem Markt nur wenige kennen“, meint Benjamin Haupt und erklärt weiter: „Der Markt allein in Deutschland ist riesig und wir können noch viel mehr. Deswegen bauen wir diesen Bereich aktuell stark aus und steigern die Anzahl unserer regalfähigen Produkte deutlich“.

Daher achtet das Unternehmen laut eigener Aussage verstärkt auf die Regalpräsentationen der Ware. Haupt möchte seinen Kunden dabei auch Arbeit am POS abnehmen. „Oft sehen wir, dass Kunden Wurzeln oder Korkwaren erst aufwendig auswiegen und auszeichnen müssen. Das ist bei von uns gelieferter Ware nicht notwendig, da wir nahezu alle Produkte per Stück und mit EAN-Label liefern“, betont Dominik Haupt.  

Für Gartencenter und Baumärkte ohne eigene Tierabteilung bietet Haupt auch Wildtierbedarf in Form von Vogelhäusern. Aktuell werden bis zu 70 verschiedene und zertifizierte Modelle angeboten, das Spek­trum reicht dabei von klassischen Birkenhäusern bis hin zu edel anmutenden Ausführungen mit Zink- oder Kupferblech.

Rund 70 verschiedene Vogelhäuser bietet der Hersteller für den Wildtierbedarf an.
Rund 70 verschiedene Vogelhäuser bietet der Hersteller für den Wildtierbedarf an.

„Wir wissen, dass wir in einigen Bereichen nicht der günstigste Anbieter sind“ erklärt Benjamin Haupt und fügt hinzu: „Aber das ist auch gar nicht unser Anspruch. Wenn wir nur auf den Preis achten würden, dann würden wir in puncto Zuverlässigkeit, Lieferfähigkeit und letztendlich der Qualität Abstriche machen müssen. Und das wollen wir keineswegs.“ 

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