Wohnen muss günstiger werden – darin waren sich die Beteiligten des diesjährigen Wohnungsbau-Tages einig. Die Veranstaltung, die von einem Bündnis aus sieben Branchenverbänden organisiert worden war, sollte Lösungen liefern für das Thema, das die Veranstalter den „sozialen Sprengstoff Nummer 1“ nennen: Fehlender Wohnraum und zu hohe Mietkosten. Die Verbände haben sich vor 16 Jahren zusammengefunden, um den Wohnungsbau in der politischen Umgebung stärker in den Fokus zu rücken. Dazu haben die Branchenexperten zahlreiche Studien erstellt und veröffentlicht.
Die neueste stammt vom Arge-Bauforschungsinstitut. Prof. Dietmar Walberg und sein Team gingen darin der Frage nach, welche Maßnahmen nötig sind, um den in die Krise geratenen Wohnungsbau anzukurbeln und die Weichen für mehr Neubau zu stellen. „Bauen geht in guter Qualität auch deutlich günstiger, als es heute passiert: 25 Prozent der Kosten lassen sich beim Neubau von Wohnungen sparen“, hielt Walberg fest.
Einen Schlüssel dazu sehen die Marktbeobachter im Gebäudetyp E. Das E steht dabei für einfacheres Bauen – für den Regelstandard „Erleichtertes Bauen“. Er basiert auf der Schaffung von robusten Gebäuden, die viele Jahre standhalten, auf instandhaltungsarmem und bezahlbarem sowie komponentenarmem Bauen. „Und, das ist das Entscheidende: Einfacher bauen fängt im Kopf an“, so Walberg. Am Anfang des Vorhabens stehe ein Diskurs zu möglichen Einsparungen bei gleichzeitiger Einhaltung der Mindestanforderungen, die das Gebäudeenergiegesetz vorschreibt. So habe man bei bereits umgesetzten Projekten nach diesem Standard unter anderem auf eine geringere Stärke von Decken und Außenwänden gesetzt. Auch mit weniger Kellern und Pkw-Stellplätzen sowie dem Verzicht auf Tiefgaragenplätze seien Kosten eingespart worden, berichtete er.

Weiteres Einsparpotenzial sieht Walberg im Bereich Lärm- und Klimaschutz – beispielsweise durch den Verzicht auf dreifach verglaste Fenster. Der geltende Standard reiche völlig, ist er überzeugt und ergänzt, dass sich von der Haustechnik bis zur Einbauküche durch weniger High-End-Produkte deutlich mehr Geld einsparen lasse. „Im Idealfall lassen sich die Kosten so um…