Dünger wird teurer

16.01.2008
In der Vergangenheit wurden Produktionskapazitäten abgebaut Jetzt lässt der Boom auf den Agrarmärkten die Rohstoffpreise dramatisch steigen, warnt der IVG

Düngemittel werden auch für Hobbygärtner teurer, warnt der Industrieverband Garten (IVG). Derzeit gehe man von fast zweistelligen Preiserhöhungen aus, heißt es in einer Pressemitteilung. Es bleibe abzuwarten, ob es "zukünftig noch möglich sein wird, Einstiegssortimente und die Nachfrage nach Aktionsware zu bedienen".
Als Ursache nennt der Verband die "dramatische Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten". So sei der Preis für Phosphate um 80 Prozent gestiegen, der Weltmarktpreis für Ammonsulfat habe sich verdoppelt. Rohstoffe wie Kali und Phosphor würden inzwischen teilweise sogar zugeteilt. Der hohe Ölpreis verteuere stickstoffbasierten Dünger.
Verantwortlich für diese Entwicklung ist dem IVG zufolge der Boom auf den Agrarmärkten. Er wurde ausgelöst von der gestiegenen Nachfrage nach höherwertigen Lebensmitteln in Asien, vor allem in China und Indien, und die staatlich forcierte Produktion von Biomasse für Biotreibstoffe und Energie aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Landwirtschaft nutzt deshalb ehemals stillgelegte Flächen wieder in großem Umfang und braucht dafür zusätzlich Dünger. Hinzu kommt, dass in den zurückliegenden Jahren Produktionsstätten für Dünger aus Rentabilitätsgründen geschlossen wurden. Während mit einer weltweit weiter steigenden Nachfrage in einem Zeithorizont von zehn Jahren zu rechnen ist, so der Verband weiter, kann die Produktionsseite erst mit einer Verzögerung von vier bis fünf Jahren reagieren, bis neue Phosphat- und Kalivorkommen erschlossen sind.
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