Knappes Bauland, steigende Baukosten

Neubau fast überall teurer als Bestandswohnung

(Quelle: Pexels.com / Mike van Schoonderwalt)
14.08.2025

Wer in Deutschland eine Neubauwohnung kaufen will, zahlt durchschnittlich fast überall mehr als für eine vergleichbare Bestandswohnung. Die einzige Ausnahme im mittleren Preissegment ist der Landkreis Nordfriesland. Im oberen Segment – den teuersten 10 Prozent der Angebote – ist die Liste der Sonderfälle etwas länger: Hier sind Neubauten in den Ferienregionen an der Nordsee (Landkreise Aurich, Leer, Friesland und Wittmund) sowie in der Stadt und im Landkreis Rostock an der Ostsee günstiger als Bestandswohnungen. Dies sind zentrale Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2025“.

Expertinnen und Experten des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) haben für den Wohnatlas die regionalen Preisunterschiede zwischen Neubauten, die zwischen 2022 und 2024 fertiggestellt wurden, und vergleichbaren Bestandswohnungen analysiert. Dafür haben sie die Preisdifferenzen für 70 m² große Eigentumswohnungen in zwei Preiskategorien berechnet. Im mittleren Preissegment werden die mittleren Preise (Mediane) aller Bestands- sowie aller Neubauwohnungen einer Region einander gegenübergestellt. Im oberen Preissegment wurden die teuersten 10 Prozent der Preise von Neubau- und Bestandswohnungen miteinander verglichen. Nebenkosten blieben außen vor.

Mittleres Preissegment: In 68 Regionen ist die Preisdifferenz besonders groß

In 68 von insgesamt 400 untersuchten deutschen Regionen wird für Neubauten im mittleren Preissegment ein Preisaufschlag von 2.500 Euro oder mehr je Quadratmeter fällig. Gegenüber einer vergleichbaren Bestandswohnung zahlen Käufer dort im Durchschnitt einen Aufpreis von mindestens 175.000 Euro.

„Die erheblichen Preisaufschläge für Neubauten in einigen Regionen entstehen durch ein knappes Angebot an Bauland in Verbindung mit den hohen und weiterhin steigenden Baukosten. In einigen Gebieten bleiben Bestandswohnungen selbst inklusive der Sanierungskosten preiswerter“, sagt Manuel Beermann, verantwortlich für das Immobiliengeschäft bei der Postbank.

In 48 Regionen sind die Preisunterschiede zwischen Neubau und Bestand im mittleren Preissegment hingegen geringer. Dort zahlen Käufer durchschnittlich maximal 1.500 Euro je Quadratmeter, also 105.000 Euro zusätzlich für eine Neubauwohnung.

Wo Bestandsimmobilien die größten Preisvorteile bieten
Wo Bestandsimmobilien die größten Preisvorteile bieten (Quelle: Postbank)
Mittleres Preissegment: Wo die Preisdifferenzen am höchsten sind.
Mittleres Preissegment: Wo die Preisdifferenzen am höchsten sind. (Quelle: Postbank)
Oberes Preissegment: Wo die Preisdifferenzen am höchsten sind.
Oberes Preissegment: Wo die Preisdifferenzen am höchsten sind. (Quelle: Postbank)
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