DIY-Lifetime-Award für den Herrn der Dübel

05.11.2012
Der Ehrenpreis der deutschen Baumarktbranche geht in diesem Jahr an Klaus Fischer

Ob er es will oder nicht, seinen Nachnamen bringt man zwangsläufig mit einem Produkt in Verbindung, sein Familienname steht quasi für eine ganze Gattung kleiner hilfreicher Geister – den Dübeln. Klaus Fischer, Inhaber und Vorsitzender der Fischer Holding GmbH & Co. KG, ist der diesjährige Preisträger des DIY-Lifetime Award. Klaus Fischer hat sein Unternehmen von einem stark vom deutschen Markt abhängigen Unternehmen zu einem global agierenden Produkt- und Systemlieferanten umgebaut. Heute sind die Fischer-Werke in Waldachtal einer der führenden Befestigungsspezialisten der Welt, besitzen aber u. a. auch ein starkes weiteres Standbein als Zulieferer von Kinematikkomponenten für die Automobilindustrie. Der DIY-Lifetime-Award wird jährlich vom Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB), Köln, und dem Dähne Verlag, Ettlingen, als Ehrenpreis vergeben. In der vierköpfigen Auswahljury sitzen neben jeweils einem Vertreter der beiden Gründerorganisationen auch je ein Mitglied der beiden Branchenverbände Haus & Garten sowie Industrieverband Garten. Die Auszeichnung wird im Rahmen des 13. BHB-Baumarktkongresses am 5. Dezember 2012 in Berlin überreicht. Der Preis wird in diesem Jahr bereits zum siebten Mal verliehen. Bislang wurden damit Dr. Gerhard Büchtemann (Lugato), Otmar Hornbach (Hornbach Baumärkte), Baldwin Knauf (Knauf Gips KG), Manfred Maus (Obi), Hans Rudolf Müller (Gardena) sowie Karlheinz Essl (Baumax) ausgezeichnet. Der 1950 in Freudenstadt im Nordschwarzwald geborene Klaus Fischer trat 1975 nach einem Ingenieursstudium in das Unternehmen ein, das sein Vater Artur gegründet hatte. 1958 hatte dieser den nach ihm benannten Dübel aus Polyamid erfunden. 1980 übernahm Klaus Fischer die Geschäftsführung des Unternehmens. Kontinuierlich erweiterte er national und international u. a. durch Firmenübernahmen den Befestigungsbereich. Heute produziert das Unternehmen in sieben Ländern, ist in 32 Ländern mit 43 eigenen Landesgesellschaften vertreten und vertreibt seine Produkte in über 100 Ländern. Trotz der starken Internationalisierung sind Klaus Fischer und sein Unternehmen dem Standort Deutschland und dem Stammsitz Waldachtal treu geblieben. Obwohl mittlerweile rund 75 Prozent des Umsatzes im Ausland erzielt werden, wird überwiegend im Inland produziert. Hier ist auch gut die Hälfte der 3.900 Mitarbeiter beschäftigt. Bis heute ist Fischer ein reines Familienunternehmen geblieben – und soll es auch weiterhin bleiben. Bereits 1990 übernahm Klaus Fischer die Mehrheit der Unternehmensanteile, seit 2001 hält er 98 Prozent an der Unternehmensgruppe, seine Söhne jeweils ein Prozent. Die „mäßige Konjunktur“, der „harte Wettbewerb“, die „schlechten Standortbedingungen“: Solche Vokabeln kommen dem Professor E.h. Senator mult. E.h. Dipl.-Ing. (FH) Klaus Fischer nur selten über die Lippen – schon gar nicht als Ausrede für nicht zufrieden stellende Unternehmensergebnisse. Sein Credo lautet dagegen: „Wenn kein Wind geht: Rudern!“ Soll heißen, nicht Schicksal ergeben die Hände in den Schoß legen, sondern kraftvoll die sich bietenden Chancen ergreifen. „Wir haben hier am Standort Deutschland noch so viele Potenziale“, sagt der 61-Jährige: „Wenn wir diese konsequent nutzen, müssen wir uns über schwierige Rahmenbedingungen kaum Gedanken machen.“
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Das neue Abo: Print – Digital – Online
Jetzt gratis testen
diy Fachmagazin für die Baumarkt- und Gartenbranche
Lesen Sie auch