Möbelmarkt

Deutliches Minus - Kritik an Förderpraxis der EU

09.01.2014

2013 fiel nachvorläufigen Angaben vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) der Umsatz der deutschen Möbelindustrie um 3,5 Prozent auf  16,1 Mrd. € gegenüber 16,6 Mrd. € im Jahr 2012. Grund dafür sei, dass die traditionellen Kernmärkte im Ausland weiterhin schwächeln würden und es im Inland immer schwieriger werde, die frei verfügbaren Einkommen der Kunden Richtung Möbel zu lenken.
So gingen die Ausfuhren nach Frankreich in den ersten zehn Monaten 2013 um knapp elf Prozent und in die Niederlande sogar um fast 16 Prozent zurück. Auch Österreich mit minus sechs Prozent blieb deutlich unter den Erwartungen zurück. Auch wenn die Möbelausfuhren in die USA um 18,5 Prozent und nach China um 16,7 Prozent stiegen, konnten damit die Rückgänge in Europa nicht kompensiert werden.
Insgesamt sanken die Möbelausfuhren im Jahr 2013 (Januar bis Oktober) um 4,1 Prozent auf 7,6 Mrd. €. Im Inland gab es die größten Umsatzrückgänge bei den Wohnmöblern, die 7,1 Prozent weniger verkauften, und bei den Matratzenherstellern mit 12,9 Prozent. Für das Jahr 2014 erwartet der Verband deshalb lediglich einen stabilen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Schwäche des deutschen Marktes spiegelt sich auch in den Importzahlen. So wurden zwischen Januar und Oktober 2013 Möbel im Wert von 8,2 Mrd. € nach Deutschland eingeführt und damit 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Kritik übt der Verband an der massiven finanziellen Unterstützung der Produktion in Polen durch die Europäische Union, die mit zwei Förderprogrammen die Herstellung in Polen und den Absatz unter anderem in Deutschland bezuschusst. Mit dem Fond für regionale Entwicklung werden Investitionen in den Neubau von Produktionsstätten oder die Modernisierung des Maschinenparks mit bis zu 70 Prozent gefördert. Über das Förderprogramm „Innovative Wirtschaft“ sponsert die EU die Kampagne „Made in Poland“, mit der in Deutschland, Tschechien und der Ukraine für polnische Produkte - darunter auch Möbel - geworben wird.
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