DIY und Elektrowerkzeuge

Hersteller halten sich beim Online-Direktvertrieb zurück

In den nächstgelegenen Baumarkt oder zu einer Händler-Website statt in den eigenen Shop verlinken die meisten Herstellermarken.
In den nächstgelegenen Baumarkt oder zu einer Händler-Website statt in den eigenen Shop verlinken die meisten Herstellermarken.
28.05.2015
Die Topmarken aus dem Bereich Heimwerkerbedarf und Elektrowerkzeuge leiten Kunden von ihren Webites meist zu stationären Händlern weiter, statt die Produkte in einem eigenen Shop anzubieten. Das zeigt der aktuelle ECC-Markenmonitor in Zusammenarbeit mit Commerce Connector. Die Produktpräsentationen sind größtenteils gelungen.

Bei Heimwerkerbedarf und Elektrowerkzeugen (B2C) ist der Online-Direktvertrieb kaum verbreitet. Die Websites der Branchen-Topmarken leiten Kaufinteressenten dagegen eher zu stationären Geschäften. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen ECC-Markenmonitors, für den das ECC Köln gemeinsam mit Commerce Connector zehn Markenwebsites unter die Lupe genommen hat.
Einhell, Bosch und Skil bieten über ihre Websites einen eingeschränkten Direktvertrieb an. Einhell vertreibt keine Neuware, sondern Reparaturgeräte und B-Ware. Bei Bosch und Skil können Ersatzteile bestellt werden. Alle drei Markenwebsites verlinken jedoch auf Online-Partnerhändler - darunter Conrad und hagebau -, bei denen ihre Produkte erworben werden können. Diese Weiterleitung wird von Festool und Worx ebenfalls angeboten.

Kundenfreundliche Händlersuche


Im Gegensatz zur schwachen Förderung des Online-Direktvertriebs ist die Händlernetzunterstützung bei den betrachteten Herstellermarken sehr stark ausgeprägt, heißt es in einer ausführlicheren Auswertung durch das ECC Köln. Denn es wird auf jeder der zehn untersuchten Markenwebsites auf das stationäre Händlernetz verwiesen.
Nur die drei Marken Makita, DeWalt und Ryobi bieten keine Karten, auf denen sie die die Händler markieren. Die übrigen sieben Anbieter führen die Händler auf interaktiven Karten auf. Auch die Kontaktangaben der Händler findet man auf allen Websites mit maximal drei Klicks. Einzige Ausnahme stellt hierbei Ryobi dar, wo lediglich auf die gängigen Baumärkte verwiesen wird, jedoch keine Kontaktangaben zu den einzelnen Filialen zu finden sind.
Dagegen sucht man auf allen untersuchten Websites sowohl nach einem Produkt-Verfügbarkeitscheck als auch nach einem In-Store-Pickup Service vergeblich, heißt es in der ECC-Analyse. Diese beiden Service-Punkte werden jedoch von den meisten Baumarktketten selbst angeboten, sodass Kaufinteressierten der Weg über die jeweilige Händler-Website offensteht.
Den Rat, den die Marktforscher den Hersteller geben, werden die Baumarktbetreiber nicht gerne hören: "Im Vergleich zur stationären Händlersuche wird der Online-Kauf nur bei 50 Prozent der untersuchten Herstellermarken über die eigene Website eingeleitet. Starke Marken sollten sich hier weiter öffnen und das Potenzial der eigenen Website nutzen, um Kunden auch eine Online-Kaufoption zu bieten", sagt Markus Röse, Geschäftsführer der Commerce Connector GmbH.

Produktpräsentation teils mit Luft nach oben


Die Präsentation der Produkte gelingt grundsätzlich allen Websites gut. Dennoch gibt es in einigen Punkten noch Luft nach oben. So bieten beispielsweise nur Einhell, Bosch, AEG und Ryobi detaillierte Filterfunktionen an. Zudem lassen vier der untersuchten Marken keine Produktbewertungen durch Kunden auf ihren Websites zu. Ein Best-Practice-Beispiel liefert die Produktpräsentation auf der Bosch-Website: Ein virtueller Berater gibt konkrete Produktempfehlungen.
"Auch online lassen sich Konsumenten gerne beraten. Insbesondere in beratungsintensiven Branchen wie bei Produkten aus dem DIY-Bereich können Anbieter mit Kompetenz bei Kaufinteressenten punkten", so Dr. Eva Stüber, Leiterin Research & Consulting ECC Köln.
Services wie hilfreiche Blogs, Communitys oder Apps bieten mehrere Markenwebsites an. So können zum Beispiel mit den Apps von Worx und Bosch Mähroboter ferngesteuert werden. Skill liefert mit seiner App Heimwerktipps und Makita und Einhell stellen in ihren Markenblogs neue Produkte vor.
Die zehn vom ECC untersuchten Herstellermarken und ihre Positionierung in der Frage des Online-Direktvertriebs.
Die zehn vom ECC untersuchten Herstellermarken und ihre Positionierung in der Frage des Online-Direktvertriebs.
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