Während Rosen mit dem Fairtrade-Siegel sich in Deutschland bereits etabliert haben - 2014 war jede vierte Rose fair gehandelt -, sind faire Zimmerpflanzen bislang eine Rarität. Das könnte sich nun ändern, hofft man bei Fairtrade, denn jetzt dürfen auch Jungpflanzen, darunter Stecklinge, Fairtrade-zertifiziert werden.
Möglich macht das die Anpassung des Fairtrade-Standards an die Produktionssituation für Pflanzen. Bisher war die Zertifizierung nur für fertig ausgewachsene Pflanzen und Blumen möglich, obwohl viele Pflanzen erst in Europa fertig kultiviert werden, nachdem sie als Jungpflanzen zum Beispiel aus Äthiopien importiert werden.
Umweltschutz und Arbeitsbedingungen verbessert
"Fairtrade hat in der Schnittblumenbranche viel verändert, zum Beispiel in Kenia, Äthiopien oder Ecuador. Umweltstandards werden umgesetzt, Arbeitsschutz und Arbeitsbedingungen haben sich verbessert", so Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Transfair e. V. "Wir wollen auch für die Beschäftigten in der Pflanzenproduktion, die wir bisher noch nicht erreicht haben, Sicherheit am Arbeitsplatz, Mitbestimmung und Gewerkschaftsfreiheit durchsetzen." Die Gärtnereien in Deutschland, die die Fairtrade-Jungpflanzen fertig kultivieren, müssen ebenfalls auf gefährliche Pflanzenschutzmittel verzichten und mindestens 20 Prozent Torfersatzstoffe, beispielsweise Kokosfasern oder Perlite, in der Anzuchterde verwenden.