IFH und Klaus Peter Teipel

Die Baumärkte verlieren kontinuierlich Marktanteile im DIY-Markt

Die Struktur des deutschen DIY-Marktes im Hinblick auf die Vertriebskanäle.
Die Struktur des deutschen DIY-Marktes im Hinblick auf die Vertriebskanäle.
28.04.2016

Die Bau- und Heimwerkermärkte haben in den vergangenen Jahren Marktanteile im deutschen Do-it-yourself-Markt verloren. Dagegen hat das Handwerk Marktanteile hinzugewonnen. Auch der Distanzhandel - dazu zählen Versandhändler, Internet-Pure-Player und Herstellerdirektvertrieb - hat seine Marktanteile ausgebaut. Das zeigt die neue Studie "Der DIY-Markt in Deutschland" von IFH Köln und Klaus Peter Teipel Research & Consulting.
Dieser Studie zufolge sank der Marktanteil der Bau- und Heimwerkermärkte zwischen 2005 und 2015 von elf Prozent auf 9,3 Prozent. Gleichzeitig hat der Distanzhandel seinen Anteil am DIY-Markt von 2,6 Prozent auf 3,5 Prozent vergrößert. Der Marktanteil der Handwerker stieg im gleichen Zeitraum von 47,4 Prozent auf 51,5 Prozent.
"Wir können zwei wesentliche Trends im DIY-Markt beobachten: Die zunehmende Digitalisierung und die steigende Bedeutung von Dienstleistungen. Das Handwerk gewinnt Marktanteile, da aufwendige Heimwerkerprojekte nicht mehr vollständig von Konsumenten selbst, sondern von professionellen Handwerkern ausgeführt werden - 'do it for me' statt 'do it yourself'", interpretiert Klaus Peter Teipel die Studienergebnisse.

Unterschiede je nach Warengruppe


Aufgrund der Sortimentsvielfalt im DIY-Markt fällt die Bedeutung der Vertriebsformen in einzelnen Warengruppen unterschiedlich aus. So erreicht das größtenteils kleinbetrieblich strukturierte Handwerk in einigen Warengruppen aus dem Bereich Baustoffe einen Marktanteil von bis zu 90 Prozent.
Die DIY-Branchenfachmärkte sind in ihrem jeweiligen Sortimentsbereichen traditionell stark vertreten. Beispielsweise halten die Raumausstattungsfachmärkte bei Bodenbelägen einen Marktanteil von 25,9 Prozent.
"Die DIY-Branchenfachmärkte konnten zuletzt überdurchschnittlich wachsen und halten stabile Marktanteile. Der kleinbetriebliche übergreifende Fachhandel befindet sich dagegen erkennbar auf dem Rückzug", so Christian Lerch, Consultant am IFH Köln.

DIY-Gesamtmarkt wächst weiterhin


Der Umsatz im DIY-Gesamtmarkt ist 2015 erneut gewachsen. Das Plus von einem Prozent reicht zwar nicht an frühere Wachstumsraten oder den Durchschnitt der letzten zehn Jahre heran, mit einem Volumen von rund 229 Mrd. € auf Endverbraucherebene (inklusive Mehrwertsteuer) erreichte der DIY-Markt jedoch einen neuen Höchststand. Jeder Deutsche gab im vergangenen Jahr im Durchschnitt 2.818 € für Farben, Schrauben, Fenster, Pflanzen und Co. aus.
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